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Punktgewinn gegen weiteres Oberliga-Spitzenteam

NOFV-Oberliga Süd • 7. Spieltag

 

FC Grimma – VfB 1921 Krieschow  0:0

Grimma: Birkigt – Konzok, Bartsch, T. Ziffert, Burkhardt – Schwarz, Wolf – Jackisch (ab 65. Goldammer), Beiersdorf (ab 57. Ronneburg), Spreitzer (ab 82. Walter) – Bondarenko – Trainer: St. Ziffert

Krieschow: Pflug – Tesche, Jeschke, Knechtel, Semeniuk – Raak, Pahlow – Dahm, Geisler, Felgenträger – Zurawsky (ab 86. Scholze) – Trainer: Lempke

Schiedsrichter: Miekautsch (Lüttchendorf) – Schiedsrichter-Assistenten: Hildebrandt (Nebra), Grünwoldt (Leuna) – Gelbe Karten: Jackisch (Foulspiel – 13.), Bondarenko (Foulspiel – 87.), Ronneburg (Unsportlichkeit – 90.+1) – Felgenträger (Foulspiel – 55.), Dahm (Unsportlichkeit – 72.) – Reservebänke: Evers (Tor), Neuhaus, Markus – Graf (Tor), Hebler, Schnakenberg, Rothe, Grimm – Zuschauer: 69 im Husaren-Sportpark zu Grimma

 

Grimma. Der FC Grimma ist im dritten Spiel hintereinander gegen ein Oberliga-Spitzenteam ungeschlagen geblieben. Nach dem Punktgewinn in Freital (1:1) und dem Erfolg gegen Eilenburg (1:0) errangen die Muldestädter im Husaren-Sportpark gegen den VfB 1921 Krieschow beim torlosen 0:0-Unentschieden einen weiteren Zähler und bleiben damit in heimischen Gefilden weiterhin ohne Niederlage. Zwar erwiesen sich die Gäste in den 90 Minuten fußballerisch als klar besseres Team, doch waren die Brandenburger nicht in der Lage, diese Überlegenheit auf der Anzeigetafel zum Ausdruck zu bringen. Die Gastgeber hatten diesmal erhebliche Probleme im Spiel nach vorn, da fußballerisch einiges im Argen lag. Kaum einmal gelang ein Spielzug über mehrere Stationen, da man im Offensivspiel einfach viel zu zeitig die Bälle verlor. Demzufolge erzeugte man fast ausschließlich nach Standards etwas Torgefahr, so dass man insgesamt diesen Punkt gern mitnahm. So betrachtete Trainer Steffen Ziffert das Resultat recht nüchtern. „Am Ende des Tages müssen wir mit dem Punkt zufrieden sein“, so der Grimmaer Coach. „Aufgrund der zweiten Halbzeit hätten wir uns nicht beschweren können, wenn wir dieses Spiel verloren hätten. Heute können wir uns bei unserem Torhüter bedanken, dass dies nicht eintrat.“ Auf der anderen Seite ärgerte sich Krieschows Trainer Toni Lempke etwas über die vergebenen Möglichkeiten. „Wir hatten zwar keine Riesenchance, allerdings fünf bis acht Gelegenheiten, wo man ein Tor erzielen kann. Daher bin ich etwas unzufrieden mit unseren Abschlüssen, wo ich mir natürlich das Mitwirken unseres Torjägers Andy Hebler gewünscht hätte. Nichtsdestotrotz nehmen wir am Ende des Tages diesen Punkt mit, Eilenburg hat hier vor kurzem verloren.“

Obwohl beide Teams erheblichen personellen Aderlass zu verzeichnen hatten, entwickelte sich frühzeitig eine recht schwungvolle Oberliga-Begegnung. Bei schwierigen Bodenverhältnisse war jedoch recht zeitig zu erkennen, dass die favorisierten Gäste nicht umsonst wettbewerbsübergreifend die letzten sechs Begegnungen siegreich gestalten konnten. Krieschow wirkte fußballerisch sehr reif, vor allem über die Außenpositionen sorgten die Brandenburger immer wieder für Gefahr. Zwar hatten die Gastgeber die erste Torannäherung, als nach einem Eckball von Christoph Jackisch reichlich Tumult im Krieschower Fünfmeterraum entstand (10.), doch erarbeitete sich der VfB frühzeitig eine gewisse Feldüberlegenheit. So musste Pascal Birkigt im FC-Gehäuse erstmals eingreifen, als Erich Jeschke einen Pahlow-Eckball gefährlich in Richtung Tor köpfte (12.). Zehn Minuten später stand erneut der Grimmaer Schlussmann im Mittelpunkt, als er gegen den frei durchgebrochenen Felix Geisler blitzschnell reagierte und die Gastgeber im Anschluss das Glück gepachtet hatten, als Martin Dahm die zurückspringende Kugel über das leere Tor jagte (22.). Krieschow erhöhte nun die Schlagzahl, so dass Tormöglichkeiten auch in der Folgezeit nicht ausblieben. Nach einer Flanke von Paul Pahlow zeigte sich Birkigt abermals bei einem Geisler-Kopfball auf der Höhe (26.), kurz darauf verfehlte Colin Raak mit einem Distanzschuss knapp das Ziel (29.).

Die Grimmaer hatten bereits in dieser Phase erhebliche Probleme, selbst konstruktive Offensivaktionen zu starten. Den Muldestädtern gelang es nicht, für die gewünschte Ruhe im Spiel zu sorgen, da die Quote an Ballverlusten einfach viel zu hoch war. So wurde man einzig nach Standardsituationen gefährlich, was jedoch durchaus den Führungstreffer hätte nach sich ziehen können. Nach einem Jackisch-Eckball musste Fritz Pflug im Gäste-Tor alle Register ziehen, um den direkten Einschlag zu verhindern (24.). „Dass Grimma nach Standards gefährlich ist, wussten wir“, so Krieschows Trainer Toni Lempke in der anschließenden Pressekonferenz. „Trotzdem sind die Ecken und Freistöße extrem schwer zu verteidigen, da hat es bei uns lichterloh gebrannt.“ Wenig später hatte Nikita Bondarenko mit einem Torabschluss ebenfalls nicht den gewünschten Erfolg (31.), ehe die Muldestädter ihre beste Gelegenheit im gesamten Spiel besaßen. Nach einem Freistoß von Jackisch legte Ziffert die Kugel mustergültig auf Leonhard Wolf zurück, doch traf der Mittelfeldspieler mit seinem Schuss nur die Querlatte (39.). Auf der Gegenseite blieben die Lausitzer jedoch immer gefährlich. Zweimal musste Birkigt abermals gegen Raak (35.) und Zurawsky (39.) beherzt zupacken, um sein Team zur Pause vor einem Rückstand zu bewahren.

„Konnten wir im ersten Durchgang in Sachen Tormöglichkeiten das Spiel noch offen gestalten, hatte Krieschow nach dem Wechsel in dieser Kategorie deutliche Vorteile“, gab FC-Trainer Steffen Ziffert in der anschließenden Pressekonferenz recht gut den Spielverlauf der zweiten 45 Minuten wieder. Die Platzherren waren fortan im Defensivverbund mehr und mehr gebunden, eigene Offensiv-Aktionen blieben fortan eine Seltenheit. Nach einem Abschlag von Pflug verfehlte Martin Zurawsky genauso das Gehäuse (48.) wie wenig später Geisler, der sich aus halbrechter Position mit einem Schuss auf das lange Eck versuchte (50.). Wenig später rettete Toni Ziffert im letzten Moment gegen den einschussbereiten Zurawsky (52.), weitere zwei Minuten danach zeigte wiederum Birkigt seine Klasse, als Martin Dahm nach seinem Flachschuss bereits jubelnd abdrehte (54.). „Nach dem Wechsel hat Krieschow enormen Druck erzeugt“, so Grimmas Trainer Steffen Ziffert im Anschluss. „Pascal Birkigt hat uns hier jedoch mehrfach im Spiel gehalten. Wenn wir hier in Rückstand geraten wären, bin ich skeptisch, dass wir noch etwas Zählbares hätten mitnehmen können.“ So zeigte sich Grimmas Keeper bei weiteren Versuchen von Dahm (64.) und Pahlow (73.) wiederum voll auf der Höhe, bei einem Schlenzer von Felgenträger (vorbei, 67.) hatte er zusätzlich das nötige Glück auf seiner Seite. „Aus diesen Gelegenheiten hätten wir ein Tor machen müssen“, so VfB-Trainer Toni Lempke. „Nichtsdestotrotz bin ich angesichts des fehlenden Personals mit der Vorstellung meiner Mannschaft zufrieden. Wir haben Grimma aus dem Spiel heraus sehr gut verteidigt, bis auf die Standards dem Gegner keinerlei Tormöglichkeit gestattet.“ Damit traf der Gäste-Trainer den Nagel auf den Kopf, da es den Muldestädtern bis zum Schlusspfiff weiterhin nicht gelang, selbst für Torgefahr zu sorgen. Die Ausnahme bildete da ein Distanzschuss von Kapitän Michel Schwarz, doch konnte Pflug im Gäste-Gehäuse diesen entschärfen (71.). So blieb die Partie bis in die Endphase hinein sehr spannend, auch wenn beide Teams in der Schlussviertelstunde das letzte Risiko scheuten. So blieb die Partie am Ende des Tages torlos – für die Grimmaer ein Zähler, welchen man gern auf dem Punktekonto verbucht. Krieschow muss sich angesichts der Feldvorteile den Vorwurf gefallen lassen, nicht mehr als diesen einen Punkt in die Lausitz mitnehmen zu können.

„Kämpferisch kann ich meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen, in spielerischer Hinsicht hat hingegen einiges gefehlt“, so das Resümee von FC-Coach Steffen Ziffert. „Krieschow hat sich hier als absolute Oberliga-Spitzenmannschaft vorgestellt, so dass ich diesen Zähler als Punktgewinn für uns betrachte.“

Tom Rietzschel


Bilder vom Spiel

Fotos: Karsten Hannover


Fotos: Dieter Koch


Highlights vom Spiel

Quelle: youTube-Kanal MuldentalTV