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Grimma empfängt unbequeme Neugersdorfer

Vorschau auf den 3. Spieltag der
NOFV-Oberliga Süd

 

FC Grimma –
FC Oberlausitz Neugersdorf

 

Datum:            Samstag, 20.08.2022

 

Spielort:          Husaren-Sportpark, Grimma

 

Anstoß:           14.00 Uhr

 

Zwei Spiele, sechs Punkte – nur die kühnsten Optimisten hätten sicherlich den sehr positiven Saisonstart des Oberligisten FC Grimma vorausgesagt. Nach dem 6:0 (4:0)-Auftakterfolg über den FC Einheit Rudolstadt gewannen die Muldestädter auch am letzten Samstag beim FC Einheit Wernigerode mit 1:0 (0:0) und sind somit optimal in die neue Spielzeit hereingekommen. Doch bei aller Euphorie – dies ist alles gerade nicht mehr als eine sehr schöne Momentaufnahme. Ziel ist es, sich so schnell wie möglich aus der hinteren Tabellenregion zu entfernen und eine sorgenfreiere Saison als die vorige zu spielen. Demzufolge sind die sechs Punkte aus den ersten beiden Begegnungen natürlich sehr hilfreich, doch wer denkt, die kommenden Begegnungen nur mit halber Konzentration absolvieren zu können, wird schnell auf den Boden der Realität zurückfallen. „Natürlich freue ich mich über den sehr guten Saisonstart, doch auch die kommenden Aufgaben müssen wir ähnlich fokussiert und konzentriert angehen“, hebt Trainer Steffen Ziffert mahnend den Zeigefinger. „Wichtig ist daher, dass wir im Training weiter Gas geben und uns dementsprechend auf die Spiele vorzubereiten.“ Bereits am Wochenende müssen die Grimmaer erneut alles in die Waagschale werfen, um gegen den seit Jahren äußerst unbequemen FC Oberlausitz Neugersdorf die nächsten Punkte einfahren zu können. Der Anstoß im Husaren-Sportpark erfolgt am Samstag um 14.00 Uhr.

Von 2015 bis 2019 in der Regionalliga Nordost auf Punktejagd gehend, absolvieren die Neugersdorfer mittlerweile ihre vierte Oberliga-Saison in Serie. Nachdem die Mannschaft von Trainer Stefan Fröhlich (44) in der abgelaufenen Spielzeit bis zum Winter in der gefährdeten Tabellenregion postiert war, glänzte der FCO mit einer sehr guten Rückrunde und kam in der Endabrechnung auf Tabellenposition sechs ein. Doch stehen die Neugersdorfer aktuell vor einer schweren Saison. Mit Colin von Brezinski, Emanuel Brühl (beide Freital), Franz Magdeburg (Zorbau), Robby Golzsch (Mügeln), Ole Meißner (Weiden), Niklas Rietschel und Sebastian Schober (beide Bischofswerda) verließen eine ganze Reihe wichtiger Spieler den Verein, was der Club versuchte, mit jungen Spielern aufzufangen. Dass dies jedoch Zeit benötigt, haben die beiden ersten Saisonspiele gezeigt. Beim Aufsteiger in Freital unterlag der FCO mit 0:2, anschließend kam man daheim gegen Fahner Höhe nicht über ein torloses 0:0-Unentschieden hinaus. „Wir haben personell einen großen Umbruch zu verzeichnen, welcher natürlich nicht so schnell zu bewerkstelligen ist“, so Trainer Stefan Fröhlich. „Unser Standort Ostsachsen ist sicherlich nicht der Ideale, um Jahr für Jahr eine schlagkräftige Oberliga-Mannschaft zusammenzustellen. Unsere jungen Spieler brauchen Zeit und unterliegen natürlich noch einigen Schwankungen. Daher haben wir uns für diese Spielzeit einzig und allein den Klassenerhalt auf die Fahne geschrieben.“ Daher hofft der Coach auf Spieler wie Kapitän Karl Petrick, Kevin Bönisch oder Tim Cellarius, die mit ihrer Erfahrung die Mannschaft führen sollen. Zu diesen Akteuren gehören auch Stürmer Tom Keil und Linksverteidiger Eric Merkel, doch stehen die beiden verletzungsbedingt aktuell nicht zur Verfügung. „Wir müssen in den kommenden Wochen schnell Struktur gewinnen, zumal der Saisonstart für uns nicht so erfolgreich verlief“, so Fröhlich. „Natürlich halten wir auf dem Transfermarkt weiterhin die Augen offen, in den vergangenen Wochen hatten wir auch schon den einen oder anderen Probespieler bei uns zum Training. Jedoch werden wir keinen Schnellschuss machen, es muss schon alles passen.“ Für das Auswärtsspiel in Grimma schiebt der ehemalige Bautzner und Neugersdorfer Oberliga-Akteur die Favoritenrolle ganz schnell ins gegnerische Lager. „Wir sind am Samstag nur Außenseiter“, so Fröhlich. „Grimma hat sich gut verstärkt und hat die ersten beiden Begegnungen erfolgreich bestritten. Wenn wir dort punkten könnten, wäre das eine klasse Geschichte.“

Die Grimmaer haben ihrerseits recht gute Erinnerungen an den kommenden Gegner. Anfang Juni diesen Jahren konnte man mit einem 3:1 (0:1) gegen den FC Oberlausitz den Oberliga-Klassenerhalt sichern und lieferten dort speziell in den zweiten 45 Minuten eine richtig gute Vorstellung ab. „Neugersdorf ist nicht so gut aus den Startlöchern gekommen, doch werden sie uns definitiv nichts schenken“, so Trainer Steffen Ziffert. „Wir müssen ähnlich wie in den ersten beiden Spielen auftreten, um weiter erfolgreich zu sein.“ Dabei überlässt der ehemalige Grimmaer Libero nichts dem Zufall, in den Trainingseinheiten wurde wiederum sehr fokussiert und konzentriert gearbeitet. Eine gewisse Selbstzufriedenheit nach den beiden Auftakt-Siegen soll gar nicht erst aufkommen – es wäre schade, wenn man den guten Saisonstart durch mangelnde Einstellung fahrlässig aus der Hand geben würde. Erfreulich ist weiterhin, dass es personell weiterhin ganz gut ausschaut. Neben den kränkelnden Stefan Tröger, dem urlaubenden Janik Neuhaus und dem verletzten Torhüter Nico Becker gesellt sich aktuell nur Robin Spreitzer dazu, der in Wernigerode einen Schlag auf das Sprunggelenk bekam und derzeit nicht trainieren kann. Allerdings haben sich Robin Brand (nach Krankheit) und Sebastian Albert (Trainingsrückstand) langsam an das Team herangearbeitet, was Trainer Steffen Ziffert zusätzliche Optionen eröffnet. „Wir haben einen breiten Kader, wo jeder Einzelne absolut gebraucht wird“, so der Grimmaer Coach. „Wie der Kader für das Spiel gegen Neugersdorf aussieht, wird sich dementsprechend nach dem Abschlusstraining am Freitag entscheiden.“

Tom Rietzschel