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TRADITIONSELF: Runde Sache trotz knapper Niederlage


30 Jahre Bornaer SV 91 • Spiel der Traditionsmannschaften

 

Bornaer SV 91 – FC Grimma  3:2 (1:0)

Borna: Lachky – T. Streitberg, Nehring (ab 31. Wagner), Thieme, Licht – Leutert (ab 54. Gola), Wuttke, Jeschky (ab 31. Staudacher), S. Streitberg – Paul (ab 18. Hausmann, ab 41. Förster), Rudolph – Trainer: Havenstein

Grimma: Barth – Gießner, St. Ziffert, Braun, O. Kurzbach – Knoof, Mähne, Streubel, Ueberschär (ab 31. Massner) – Jackisch, Großmann – Trainer: Lisiewicz

Schiedsrichter: Riedel (Borna) – Schiedsrichter-Assistenten: Forst, Mäder (beide Borna) – Tore: 1:0 Leutert (26.), 2:0 Wagner (40.), 2:1 Großmann (42.), 3:1 Leutert (50.), 3:2 Großmann (58.) – Gelbe Karten: keine – besondere Vorkommnisse: Spielzeit 2x30 Minuten – Zuschauer: 275 im Rudolf-Harbig-Stadion zu Borna

 

Borna. Anlässlich des 30-jährigen Vereinsfestes des Bornaer SV wartete der Samstagvorabend mit einem ganz besonderen Highlight im Rudolf-Harbig-Stadion auf. So schnürte die Bornaer Sachsenliga-Aufstiegsmannschaft des Jahres 2006 noch einmal die Töppen und hatte sich als Gegner die Traditionsmannschaft des FC Grimma eingeladen. Dabei entwickelte sich vor 275 Zuschauern eine absolut sehenswerte Begegnung, in welcher die Akteure beider Mannschaften den Fans noch einmal bewiesen, dass sie, trotz ihres leicht fortgeschrittenen Alters, fußballerisch nichts verlernt haben. Hinzu kam, dass sich nahezu alle Kicker natürlich aus dem Effeff kannten, so dass es weiterhin eine wohltuend faire Auseinandersetzung wurde. Nach insgesamt sehr interessanten und kurzweiligen zweimal 30 Minuten hatten die Bornaer am Ende des Tages knapp mit 3:2 (1:0) die Nase vorn, wobei das Resultat letztlich eine doch untergeordnete Rolle spielte. Priorität hatte zweifelsohne, dass sich bei jeder Menge Spaß niemand verletzte und man im Anschluss die früheren Zeiten bei dem einen oder anderen Kaltgetränk auswerten konnte. Alles in allem war es ein gelungener Abend.

Dabei hatten die Gäste von der Mulde zwar im Vorfeld mit kurzfristigen Besetzungsproblemen zu kämpfen, doch wie sich die insgesamt 12 Grimmaer den mit mehr Wechselmöglichkeiten behafteten und jüngeren Gastgebern entgegenstellten, war absolut bemerkenswert. Dabei schlugen die Muldestädter sogar im ersten Durchgang zweifellos die feinere Klinge, doch konnten Enrico Ueberschär (7., 11.), Christoph Jackisch (19.) und Andreas Streubel (24.) die sich bietenden Möglichkeiten nicht nutzen. Die Bornaer legten zunächst verstärkte Priorität auf die Defensivaufgaben, doch Mitte der ersten Hälfte wurden auch ihre Offensivaktionen langsam zwingender. Wenn die Wyhrastädter gefährlich wurden, hatte meist Toni Leutert seine Füße im Spiel. Zunächst scheiterte er am gut den Winkel verkürzenden Jörg Barth im Grimmaer Tor (20.), anschließend traf er mit einem Freistoß nur den Pfosten (22.). Als sich alles bereits auf eine torlose erste Halbzeit einstellte, gingen die Gastgeber doch noch in Führung. Erneut war es Leutert, der nach einem Pass von Michael Rudolph, allein auf das Grimmaer Tor zulief und Barth zum 1:0 überwand (26.).

Auch im zweiten Durchgang setzte sich die abwechslungsreiche Partie fort. Es entwickelte sich, trotz der tropischen Witterungsbedingungen, weiterhin ein extrem munteres Spielchen – beide Teams gingen absolut an die Leistungsgrenze. So sahen die Gastgeber zehn Minuten nach Wiederanpfiff zwischenzeitlich wie die sicheren Sieger aus. Sehr gut von Marcus Hausmann und Rudolph eingeleitet, verwertete Jens Wagner eine flache Eingabe von Leutert aus Nahdistanz mühelos zum 2:0 (40.). Doch schlugen die Gäste nahezu postwendend zurück. Streubel brachte am zweiten Pfosten einen Ball artistisch zurück in die Gefahrenzone – René Großmann stand goldrichtig und nickte völlig ungehindert zum 2:1-Anschlusstreffer ein (42.). In der Folgezeit wogte das Geschehen in und her. Während die Platzherren die eine oder andere Möglichkeit zum 3:1 ausließen, waren auch die Grimmaer das eine oder andere Mal ziemlich nah am Ausgleich. Zehn Minuten vor Schluss dann jedoch die Vorentscheidung im Spiel. Erneut war es Leutert, der eine flache Eingabe von Wagner aus Nahdistanz verwertete (50.). Doch auch nach diesem Zwei-Tore-Rückstand gaben die Muldestädter weiterhin nicht auf. Immer wieder von Steffen Ziffert angetrieben, spielten die Grimmaer fortan alles oder nichts. Doch mehr als der 3:2-Anschlusstreffer gelang der Elf von Trainer Rainer Lisiewicz nicht mehr – wiederum lochte Großmann, nach Vorarbeit von Thomas Mähne, aus Nahdistanz ein (58.). Aufopferungsvoll verteidigten die Bornaer, welche von ihrem damaligen Aufstiegs-Trainer Klaus Havenstein gecoacht wurden, diesen knappen Vorsprung und verließen damit am Ende des Tages als knapper 3:2-Sieger das Feld. Doch wie gesagt – das Ergebnis war im Endeffekt völlig nebensächlich…

Tom Rietzschel