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Zittersaison mit erfolgreichem Ende – Grimma sichert sich vorzeitig Klassenerhalt


NOFV-Oberliga Süd • 31. Spieltag

 

FC Grimma – FC Oberlausitz Neugersdorf  3:1 (0:1)

Grimma: Birkigt – Markus (ab 46. Konzok), Bartsch, T. Ziffert, Brand – Schwarz, Funken – Wiegner (ab 78. Goldammer), Beiersdorf (ab 74. Wolf), Hübner – Ronneburg (ab 86. Sommer) – Trainer: St. Ziffert

Neugersdorf: Böhm – von Brezinski, Krutoff (ab 69. Schober), Magdeburg, Merkel – Petrick – Golzsch, Bönisch, Cellarius (ab 59. Meißner), Orosz – Brühl (ab 19. Keil) – Trainer: St. Fröhlich

Schiedsrichter: Butterich (Eishausen) – Schiedsrichter-Assistenten: J. Drößler, Honnef (beide Gotha) – Tore: 0:1 Golzsch (33.), 1:1 Ronneburg (51.), 2:1 Wiegner (64.), 3:1 Funken (88.) – Gelbe Karten: Wiegner (Foulspiel – 42.) – Krutoff (Foulspiel – 8.), Orosz (Unsportlichkeit – 78.), Magdeburg (Unsportlichkeit – 86.) – Reservebänke: Becker (Tor), Mattheus, Tröger – Klouda (Tor), Asllani, Rietschel, Hamada – Zuschauer: 183 im Husaren-Sportpark zu Grimma

 

Grimma. Es ist geschafft! Bereits eine Woche vor der letzten Partie in Arnstadt hat der FC Grimma sein großes Ziel erreicht. Durch einen 3:1 (0:1)-Heimsieg über den FC Oberlausitz Neugersdorf sicherten sich die Muldestädter vorzeitig den Oberliga-Klassenerhalt, weil mit dem FC International Leipzig (1:4-Niederlage in Krieschow) und dem FSV Wacker Nordhausen (3:3-Unentschieden in Bischofswerda) die beiden direkten Relegations-Konkurrenten ihre Begegnungen nicht siegreich gestalten konnten. Demzufolge fand nach dem Abpfiff nach Bekanntwerden der Ergebnisse der Grimmaer Jubel verständlicherweise keine Grenzen mehr, doch mussten die Muldestädter gegen Neugersdorf alle Register ziehen, um dieses Heimspiel gewinnen zu können. Dies sah auch Trainer Steffen Ziffert so, der, trotz aller Feierlichkeiten nach Spielende, die 90 Minuten in der anschließenden Pressekonferenz recht sachlich einordnete. „Die erste Halbzeit ging klar an Neugersdorf“, so Ziffert, unter dessen Regie die Mannschaft 14 Zähler aus sechs Spielen holte. „Wenn wir dort das zweite Tor bekommen, hätten wir uns nicht beschweren dürfen. Kompliment jedoch an meine Truppe, wie sie Neugersdorf dann in der zweiten Hälfte bespielt und die Tormöglichkeiten erspielt hat. Wir haben vor dem Spiel eine leise Hoffnung gehabt, den Klassenerhalt vielleicht schon heute realisieren zu können. Dass dies dann letztlich auch so eintrat, ist natürlich umso schöner.“ Auf der anderen Seite schätzte Zifferts Trainerkollege Stefan Fröhlich die Begegnung ähnlich ein. „Wir haben zur Pause verdientermaßen mit 1:0 geführt, wo wir vielleicht das eine oder andere Tor hätten mehr machen müssen. Dadurch hätten wir insgesamt vielleicht noch mehr Sicherheit bekommen“, so Fröhlich. „Zwar hatten wir uns auch für die zweite Halbzeit viel vorgenommen, doch wirkte Grimma fortan handlungsschneller und war gedanklich immer einen Schritt voraus. Daher haben wir hier am Ende des Tages verdient verloren.“

In der Anfangsphase entwickelte sich zunächst eine kurzweilige Partie, in der es frühzeitig hin und her ging. Beide Teams agierten in den ersten Minuten mit offenem Visier, so dass sich Tormöglichkeiten auf beiden Seiten ergaben. Auf Grimmaer Seite fand Kevin Wiegner in FCO-Keeper Lukas Böhm seinen Meister (3.), im Gegenzug verfehlte Emanuel Brühl aus verheißungsvoller Position knapp das kurze Eck, nachdem er prima von Eric Merkel in Szene gesetzt wurde (4.). Die nächsten Duftmarkten setzten wiederum die Muldestädter. Zunächst strich ein Freistoß von Felix Beiersdorf hauchzart am Gehäuse vorbei (9.), anschließend meisterte Böhm einen kernigen Distanzschuss von Michel Schwarz (12.).

Doch nach gut 20 Minuten erlangten die Gäste aus der Oberlausitz eine gewisse Feldüberlegenheit. Neugersdorf wirkte in der Folgezeit deutlich präsenter, agierte zielstrebiger und war bis zur Pause einfach besser. Bei den Gastgebern ging fortan jegliche Ballsicherheit verloren, im Passspiel hatte die Ziffert-Elf in dieser Phase deutlich Luft nach oben. „Wir haben Mitte der ersten Halbzeit mehr und mehr das Heft des Handelns in die Hand genommen“, war Gäste-Trainer Stefan Fröhlich sehr angetan vom zwischenzeitlichen Auftritt seiner Jungs. „Wir haben den Gegner sehr gut angelaufen und konnten so Grimma immer wieder unter Druck setzen.“ So lag die Neugersdorfer Führung nach einer langgezogenen Flanke von Merkel bereits in der Luft, doch verfehlte Robby Golzsch die Kugel um Haaresbreite (23.). Wenig später war es dann jedoch soweit – die Gäste konnten ihre Feldüberlegenheit auch auf der Anzeigetafel zum Ausdruck bringen. Sehr gut von Merkel über die linke Seite eingeleitet, verwertete Golzsch eine flache Eingabe von Toni Orosz per trockenem Linksschuss zum 0:1 (33.). Zwar hätten die Gastgeber quasi im Gegenzug ausgleichen können, als Robin Brand einen Kopfball-Aufsetzer nach vorherigem Schwarz-Eckball knapp über den Querbalken drückte (35.), doch änderte dies nichts an dem verdienten Grimmaer Pausenrückstand. „Die Neugersdorfer Führung zur Halbzeit entsprach völlig dem Spielverlauf“, urteilte Grimmas Trainer Steffen Ziffert im Anschluss. „Uns fehlte im letzten Drittel jegliche Durchschlagskraft, außerdem haben wir dem Gegner zu viele Möglichkeiten gestattet. Die Gäste haben uns mit ihrem schnellen Umkehrspiel insgesamt vor sehr große Probleme gestellt.“

Nach der Pause sahen die Zuschauer im Husaren-Sportpark dann jedoch eine ganz andere Grimmaer Mannschaft. „Wir haben zur Halbzeit etwas korrigiert, was glücklicherweise die erhoffte Wirkung nicht verfehlte“, so Ziffert. So kamen die Muldestädter voller Elan aus der Kabine und hatten bereits wenige Minuten nach Wiederanpfiff den Rückstand egalisiert. Perfekt lief Stefan Ronneburg in eine sehr gut getimte Flanke von Jonas Konzok und nickte die Kugel als Aufsetzer ins entlegene Toreck – 1:1 (51.). Dieser Treffer war aus Sicht der Gastgeber so eine Art Brustlöser, fortan verlagerte man das Geschehen immer mehr in die Hälfte der Oberlausitzer. Als eine Eingabe von Beiersdorf den rechtzeitig einlaufenden Jakob Funken fand, hatte die Mehrzahl der Fans bereits den Torschrei auf den Lippen – doch rettete Böhm hier aus Nahdistanz großartig (61.). Eine Minute später hatte der einschussbereite Toni Ziffert den Führungstreffer auf dem Fuß, doch aus vielversprechender Position rutschte er weg, so dass die Gäste die Situation in letzter Sekunde bereinigen konnten (62.). Nutzung von Winterreifen Anfang Juni – sowas gab es in Grimma auch schon lange nicht mehr… Von den Oberlausitzern war in dieser Phase offensiv recht wenig zu sehen. Zwar nahm Torschütze Golzsch eine Merkel-Flanke volley aus der Luft, doch war das Grimmaer Tor damit nicht in Bedrängnis zu bringen (drüber, 63.). Stattdessen ruckten die Muldestädter weiter an, belohnten sich kurzerhand für die deutliche Steigerung und drehten damit die Partie. Überragend von Schwarz per Chipball vorbereitet, hob Wiegner das Streitobjekt im Anschluss über den herausstürzenden Böhm – die von der Latte zurückspringende Kugel drückte der durchlaufende Wiegner zum vielumjubelten 2:1 über die Linie (64.). „Bei beiden Gegentoren waren wir zwar jeweils in Überzahl, doch in beiden Fällen greifen wir nicht resolut genug ein“, ärgerte sich Neugersdorfs Trainer Stefan Fröhlich im Nachgang.

So wechselte der Gäste-Coach in der Folgezeit zwar noch einmal offensiv und forcierte das Risiko, doch gaben die Platzherren bis zum Ende die Spielkontrolle nicht mehr aus der Hand. Zwar musste man im Lager der Muldestädter noch einmal kurz die Luft anhalten, als Tom Keil eine Flanke Colin von Brezinskis nur aufs Tordach köpfte, doch dies die einzige zwingende Offensiv-Aktion der Oberlausitzer (84.). Die Grimmaer bleiben im Defensiv-Verbund äußerst kompakt und machten ihrerseits in der Schlussphase endgültig den Deckel drauf. Nachdem sich der eingewechselte Maximilian Sommer sehr gut am Gäste-Strafraum behaupten konnte, sah er mit einem Querpass den mitgelaufenen Funken, der Böhm mit einem Schuss ins lange Eck nicht die Spur einer Abwehrchance ließ – 3:1 (88.). Damit war die endgültige Entscheidung gefallen und der Widerstand des FCO gebrochen. Nach einem Querpass von Jan Hübner hätte Matty Goldammer sogar noch einen draufsetzen können, doch rettete ein Neugersdorfer Abwehrspieler auf der Torlinie für seinen bereits geschlagenen Schlussmann (90.+1).

Als dann endlich der Abpfiff von Schiedsrichter Florian Butterich (Eishausen) erfolgte, war der Jubel im Grimmaer Lager natürlich grenzenlos. Inter Leipzig und Nordhausen hatten ihre Begegnungen nicht gewonnen, die Grimmaer hatten unterdessen ihre Heimaufgabe gelöst. Damit hat diese Zitter-Saison doch noch ein gutes Ende gefunden und der FC Grimma damit sein Oberliga-Ticket für die kommende Spielzeit doch noch gelöst.

„Seitdem ich für die Mannschaft verantwortlich bin, war Neugersdorf bisher der stärkste Gegner“, resümierte Grimmas Trainer Steffen Ziffert im Nachgang. „Der Gegner hat es uns richtig schwer gemacht und uns nichts geschenkt. Daher gilt meiner Mannschaft ein großes Kompliment, wie sie das Spiel noch umgebogen hat. Wir haben den Klassenerhalt nun vorzeitig unter Dach und Fach gebracht, was sich die Mannschaft auch verdient hat. Nun fahren wir am Sonntag ohne Druck nach Arnstadt, wo wir die Saison natürlich noch erfolgreich abschließen wollen.“

Herzlichen Glückwunsch an die Mannschaft, die in der Endphase jeglichem Druck standhielt und sich durch eine Serie von sieben ungeschlagenen Begegnungen in Folge selbst aus dieser prekären Tabellensituation befreit hat. Jetzt gilt es erst einmal durchzuatmen, denn diese Saison war nervlich schon sehr angespannt. Der kompletten Mannschaft, dem Trainer- und Funktionsteam sowie auch dem Vereinsvorstand sei auf das Herzlichste gedankt – alle haben ihren Teil dazu beigetragen, dass diese Saison glücklicherweise ein gutes Ende hat. Und nicht zu vergessen: Vielen Dank auch an Ex-Trainer Alexander Kunert, der am Klassenerhalt ebenfalls einen großen Anteil besitzt!

Tom Rietzschel


Im Spiegel der Presse und der Digitalen Medien

Abstiegskampf: Grimma feiert erneut – Wieder kein Erfolg für Nordhausen

Grimma. Großer Gewinner des Spieltags ist der FC Grimma, dem der Klassenerhalt durch das weitaus bessere Torverhältnis eigentlich nicht mehr zu nehmen ist. Der FCG schlug zuhause den FC Oberlausitz Neugersdorf nach 0:1-Pausenrückstand (Golzsch, 33.) durch Treffer von Ronneburg (51.), Wiegner (64.) und Funken (81.) noch 3:1.

Quelle: www.kicker.de


Bilder vom Spiel

Fotos: Dieter Koch


Pressekonferenz


Highlights vom Spiel

Quelle: youTube-Kanal MuldentalTV