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„Sechs-Punkte-Spiel“ – FC empfängt Nordhausen

Vorschau auf den 27. Spieltag der

NOFV-Oberliga Süd

 

FC Grimma –

FSV Wacker 90 Nordhausen

 

Datum:            Sonntag, 08.05.2022

 

Spielort:          Husaren-Sportpark, Grimma

 

Anstoß:           14.00 Uhr 

 

So ganz langsam biegt die diesjährige Oberliga-Saison auf die Zielgerade ein, in den kommenden sechs Wochen werden die Weichen für die Zusammenstellung der Spielklasse für die nächste Saison gestellt. Dabei dürften im Kampf um den Regionalliga-Aufstieg sämtliche Fragen bereits beantwortet sein. Mit derzeit acht Zählern Vorsprung zum Verfolger VFC Plauen ist dem FC Rot-Weiß Erfurt der Staffelsieg kaum mehr zu nehmen. Hinzu kommt, dass die Blumenstädter im Vergleich zu den Vogtländern noch zwei Spiele in der Hinterhand haben – RWE müsste in der Endphase der Meisterschaft total und völlig unerwartet einbrechen, um den Aufstieg in die Regionalliga noch zu verspielen. Ganz anders sieht es jedoch im Kampf um den Klassenerhalt aus. Fest steht, dass der 1. FC Merseburg bereits im Winter zurückgezogen hat und die II. Mannschaft des FC Carl Zeiss Jena dies am Ende der Saison tut. Beide Teams stehen damit als sichere Absteiger fest, doch danach gibt es ein Hauen und Stechen. Auch der FC Grimma steckt weiterhin im Schlamassel – für die Muldestädter geht es in den restlichen sechs Begegnungen komplett um alles. Rechnerisch ist alles noch möglich, doch diesbezüglich muss die Elf in den kommenden Wochen alles investieren und sämtliche Kräfte bündeln, um so viele Zähler wie möglich zu sammeln. Die erste Möglichkeit bietet sich diesbezüglich bereits am Sonntag, wenn man um 14.00 Uhr im heimischen Husaren-Sportpark mit dem FSV Wacker 90 Nordhausen einen unmittelbaren Konkurrenten im Abstiegskampf empfängt. Die Südharzer haben mit 22 Zählern aktuell einen mehr auf der Habenseite als die Grimmaer, so dass man mit absoluter Sicherheit von einem „Sechs-Punkte-Spiel“ sprechen kann. Es geht also im sehr viel, diese Begegnung wird absolut richtungsweisend für die kommenden Wochen sein.

Ähnlich wie die Grimmaer war auch der jahrelange Regionalligist aus Nordhausen seit Saisonbeginn immer in der unteren Region der Tabelle positioniert. Doch mit einem energischen Zwischenspurt im April, als die Südharzer neun Punkte aus fünf Begegnungen holten, hat man das Ziel Klassenerhalt eindrucksvoll untermauert. Dabei gewann die Elf von Trainer Lars Greschke gegen solch Liga-Schwergewichte wie in Jena (1:0) und daheim gegen Krieschow (2:1), beim Tabellenzweiten in Plauen holte man zusätzlich beim 1:1 ein beachtliches Unentschieden. In allen drei Begegnungen gelang der Punktezuwachs jeweils erst in der Nachspielzeit, was unterstreicht, dass sich die Moral der jungen Nordhäuser absolut intakt ist und man bis zum Schlusspfiff an die eigene Chance glaubt. Erst am kommenden Wochenende wurde die Mini-Serie des FSV durchbrochen, als man zu Hause gegen Liga-Primus Rot-Weiß Erfurt mit 0:4 den Kürzeren zog. „In all diesen Partien starteten wir als Außenseiter, wo sicherlich nur die kühnsten Optimisten etwas von uns erwartet hatten. Aber zweifelsohne ist bei uns in den letzten Monaten eine aufsteigende Tendenz erkennbar“, resümiert Trainer Lars Greschke die letzten Wochen. „Wir hatten in all diesen Begegnungen auch das nötige Spielglück, was wir oftmals in der Hinrunde nicht hatten. Dies hat sich die Mannschaft allerdings auch erarbeitet.“ Etwas ungewöhnlich ist jedoch der Fakt, dass die Südharzer derzeit auswärts erfolgreicher auftreten als daheim. Verlor der FSV Wacker im heimischen Albert-Kuntz-Sportpark bereits acht Spiele, sind es auf den gegnerischen Plätzen bisher nur zwei. Insgesamt verfügen die Nordhäuser über eine sehr junge Mannschaft, welche von solchen Routiniers wie Kapitän Marcus Vopel, Erik Schneider und Felix Schwerdt geführt wird. Vor allem Schwerdt ist für die Greschke-Elf eine nahezu unersetzbare Größe, als Kopf der Mannschaft geht er auch in schwierigen Situation vorneweg. Nicht von ungefähr ist Schwerdt mit aktuell sieben Saisontreffern auch bester Torschütze beim FSV Wacker. „Ich erwarte in Grimma eine spannende Begegnung, wo es sicherlich sofort zur Sache gehen wird“, so Coach Greschke vor der Partie an der Mulde. „Grimma wird mit dem neuen Trainer sicher engagiert seine Chance suchen, darauf müssen wir vorbereitet sein.“

Für Greschkes Gegenüber, Steffen Ziffert, lag der Fokus in der Trainingswoche hauptsächlich darin, seine Mannschaft weiterhin noch besser kennenzulernen. Der letztwöchige Punkt in Rudolstadt war vom Spielverlauf her in Ordnung, nichtsdestotrotz war auch dort zu erkennen, dass die Mannschaft noch jede Menge Luft nach oben besitzt. „Ein Blick auf die Tabelle reicht aus, um die Wichtigkeit der Partie gegen Nordhausen zu verdeutlichen“, so Ziffert. „Um unser Ziel Klassenerhalt erreichen zu wollen, müssen wir einen direkten Kontrahenten zu Hause schlagen.“ Demzufolge wurde innerhalb der Trainingswoche sehr fokussiert gearbeitet, bestens vorbereitet will der ehemalige Grimmaer Libero, in Zusammenarbeit mit seinem Co-Trainer Mirko Jentzsch, seine Elf am Sonntag auf den Rasen schicken. „Ausschlaggebend wird eine kompakte Defensive sein, nur so gewinnt man Spiele“, so die Maxime Zifferts. „Nichtsdestotrotz müssen wir im Offensivspiel im Vergleich zur Vorwoche deutlich zulegen. Dies betrifft vor allem die Pass-Qualität – in Rudolstadt war unser Spiel einfach von viel zu vielen Abspielfehlern und Unsauberkeiten geprägt.“ Dabei freut sich der Grimmaer Coach, dass der eine oder andere Akteur wieder zum Team hinzustoßen wird. So haben Vincent Markus und Matty Goldammer in dieser Woche wieder das Training aufgenommen und sind für den Kader sicherlich ernsthafte Optionen. Insgesamt werden sich die Muldestädter auf ein zweikampfbetontes und intensives Spiel einstellen müssen – Nordhausen wird sicherlich keinen Zentimeter preis geben und alles investieren, um nach den 90 Minuten vor den Muldestädtern platziert zu bleiben. „Doch wir spielen zu Hause, demzufolge wollen wir der Partie frühzeitig unseren Stempel aufdrücken“, so Ziffert. „Wir haben noch sechs Endspiele, dass muss der Mannschaft absolut bewusst sein. Der Punkt in Rudolstadt war ein ordentlicher Start, nun gilt es mit einem Heimsieg nachzulegen.“

Tom Rietzschel