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Neuer Anlauf – Grimma zu Gast in Bautzen

Vorschau auf den 21. Spieltag der NOFV-Oberliga Süd zwischen

 

FSV Budissa Bautzen –

FC Grimma

 

Datum:            Samstag, 02.04.2022

 

Spielort:          Stadion Müllerwiese, Bautzen

 

Anstoß:           13.00 Uhr

 

Nach drei Niederlagen in Folge steckt der FC Grimma weiterhin tief im Abstiegskampf der Oberliga. Spielte die Elf dabei in Sandersdorf (0:1) und daheim gegen Erfurt (1:4) weit unter ihren Möglichkeiten, sahen die Zuschauer am vergangenen Samstag im Heimspiel gegen den VFC Plauen dann allerdings eine Steigerung der Mannschaft. Leidenschaft, Engagement und Spielwitz stimmten – das Resultat nach 90 Minuten jedoch leider nicht. Aufgrund der Vorstellung hätten sich die Schützlinge von Trainer Alexander Kunert einen Punkt verdient gehabt, doch die knappe 1:2-Niederlage verdeutlicht, dass Fußball manchmal auch etwas ungerecht sein kann. Damit bleibt die Tabellensituation weiterhin bedrohlich, doch wird man am Wochenende einen erneuten Anlauf nehmen, um mit einem positiven Ergebnis einen kleinen Schritt in Richtung Klassenerhalt zu machen. Sicherlich ist die Aufgabe bei Aufsteiger Budissa Bautzen nicht die einfachste, doch werden die Muldestädter alle Kräfte bündeln, im in der Oberlausitz bestehen zu können. Der Anstoß auf de Bautzner Müllerwiese erfolgt am Samstag um 13.00 Uhr.

Nachdem der ehemalige Regionallist in dieser Saison in die Oberliga zurückgekehrt ist, spielen die Budissen bisher eine sehr gute Runde. Mit 30 Zählern belegt der Aufsteiger derzeit den 6. Tabellenrang – eine Platzierung, welche für viele Experten im Vorfeld sicherlich nicht zu erwarten war. Dies betont auch Trainer Stefan Richter, der Ende August das Amt von Thomas Hentschel übernahm. „Natürlich sind wir aktuell sehr zufrieden, damit hat sicherlich niemand vorher gerechnet“, so Richter, der zuvor die eigenen A-Junioren in der Landesliga gecoacht hatte und davor in der Regionalliga in Bautzen Co-Trainer unter Petrik Sander war. „Allerdings ist mir die Entwicklung der Jungs umso wichtiger – und diese ist zweifellos zu erkennen.“ Dabei bestechen die Bautzner bisher durch eine beeindruckende Auswärtsstärke. Von neun Begegnungen auf fremden Plätzen holte man immerhin sieben Siege – einzig die Partien in Bischofswerda (1:3) und in Erfurt (1:4) gingen verloren. Vor allem offensiv wissen die Oberlausitzer immer wieder zu glänzen – mit 45 Treffern nach man nach Erfurt (46) die zweitmeisten der Staffel erzielt. Dies ist jedoch nicht ganz verwunderlich, schließlich besitzt man mit Tom Hagemann (9 Saisontore), Julien Hentsch, Paul Jockusch (beide 6) und Radoslav Sareło (3) über genügend Qualität im Offensivbereich. Selbst der spielende Co-Trainer Torsten Marx, welcher durch Verletzungen immer wieder ausfällt, kommt schon auf fünf Saisontreffer – er entschied das Hinspiel in Grimma beim Bautzner 3:2-Erfolg mit zwei Toren und einer Torvorlage im Alleingang.

Auch nach der Corona-Pause kamen die Oberlausitzer schnell zurück in die Spur – ein Fakt, welcher Coach Stefan Richter natürlich freut. „Vor der Unterbrechung im November waren wir auf einem guten Weg, doch kam die Elf nach der Trainings-Freigabe im Januar in einem ordentlichen Fitness-Zustand zurück“, so der ehemalige Oberliga-Torhüter vom 1. FC Gera 03, dem Torgelower FC Greif und Budissa Bautzen. „Wir konnten diese Phase durch Online-Einheiten sehr gut steuern und hatten trotz der Pandemie dadurch viel Kontakt miteinander. Dies war sicherlich mit ausschlaggebend, dass wir wieder so gut ins neue Jahr gekommen sind.“ Am vergangenen Wochenende zeigten sich die Schwarz-Weißen auch im Viertelfinale des Sachsenpokals von einer sehr ordentlichen Seite – auch wenn letztlich das Erfolgserlebnis ausblieb. Nachdem man zuvor Cup-Verteidiger 1. FC Lokomotive Leipzig mit einem 2:0-Erfolg aus diesem Wettbewerb kegeln konnte, spielte man gegen die BSG Chemie Leipzig eine sehr couragierte erste Hälfte und hatte dort sogar deutliche Chancenvorteile. Manko: Man belohnte sich dafür nicht und musste letztlich eine 0:2-Niederlage hinnehmen. Gegen die Muldestädter erwartet Trainer Stefan Richter diesbezüglich natürlich eine völlig andere Begegnung. „Der aktuelle Tabellenstand sagt nicht das aus, welche Qualitäten Grimma besitzt“, so Richter, „In der Mannschaft steckt Potenzial, zumal sie spielerisch anders agieren als die meisten Oberligisten. Daher erwarte ich ein interessantes Spiel, wo wir alles abrufen müssen, um die drei Punkte in Bautzen zu behalten.“

Auch in Grimma hat man die aktuelle Entwicklung des Gegners natürlich zur Kenntnis genommen, Trainer Alexander Kunert hat Respekt vor der Bautzner Mannschaft. „Budissa spielt als Aufsteiger zweifellos eine gute Rolle und steht absolut nicht zu Unrecht dort oben“, so der Grimmaer Coach. „Der Kader hat eine gute Mischung aus talentierten und routinierten Spielern, so dass diese Aufgabe für uns sicherlich wieder nicht einfach wird.“ Nichtsdestotrotz wird Kunert mit seiner Elf nicht in Ehrfurcht erstarren, sondern ist mit Sicherheit bestrebt, den positiven Trend vom vergangenen Samstag auch in Bautzen fortzusetzen. „Sicherlich strotzen wir aufgrund der letzten Ergebnisse nicht vor Selbstvertrauen, doch am letztes Wochenende habe ich eine deutliche Steigerung gesehen“, so Kunert. „Allerdings ist die Begegnung gegen Plauen nun Geschichte, der Fokus liegt komplett auf Bautzen. Im Vergleich zur Vorwoche müssen wir uns jedoch in Sachen Platz und Wetterbedingungen gewaltig umstellen.“

Was dem Trainer allerdings weiterhin große Sorgen bereitet, ist die aktuelle personelle Situation. „Im Verlauf der Saison war es uns quasi nie möglich, mal aus dem Vollen schöpfen zu können. Durch Verletzungen und natürlich auch aufgrund der Corona-Pandemie mussten wir Woche für Woche das Team immer wieder umbauen und konnten nie mit der gleichen Formation spielen“, so Kunert. „Zweifellos ist die personelle Situation weiterhin sehr angespannt, dies wird auch in Bautzen nicht anders werden.“ Doch auch trotz dieser Probleme hat die Mannschaft in der Vergangenheit immer wieder bewiesen, dass sie sich aus misslichen Situationen befreien kann. Dies funktioniert allerdings nur, wenn sie als Team auftritt und alles andere in der Hintergrund gerückt wird. „Ich verlange einfach, dass sich fortan auf das Wesentliche konzentriert wird. Wir wollen unser Ziel Klassenerhalt erreichen und dafür brauchen wir Punkte“, deutet der Grimmaer Trainer noch einmal eindringlich auf jede einzelne Partie bis zum Saisonende hin. „Jeder Spieler hat fortan die Chance sich zu zeigen und jeder Akteur muss sich der Verantwortung bewusst sein, um was es geht. Alle müssen wissen, was es heißt, für Grimma in der Oberliga zu spielen. Zusammenfassend: Alle auf dem Platz und im Umfeld müssen die aktuelle Situation zu hundert Prozent begreifen und annehmen. Wenn uns das gelingt, bin ich überzeugt davon, dass wir auch die Klasse halten werden“, so Trainer Alexander Kunert.

Tom Rietzschel