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Kampfbetontes Spiel erwartet – Grimma will in Neugersdorf die Mini-Serie ausbauen

Vorschau auf den 12. Spieltag der NOFV-Oberliga Süd zwischen

 

FC Oberlausitz Neugersdorf – FC Grimma

 

Datum:                Samstag, 30.10.2021

 

Spielort:              Sparkassen-Arena Oberlausitz, Neugersdorf

 

Anstoß:               13.30 Uhr

 

Vier Punkte aus den letzten zwei Spielen, welche zusätzlich beide Zu-Null absolviert wurden – die aktuelle Situation beim Oberligisten FC Grimma bleibt zwar auch weiterhin angespannt, doch haben die letzten beiden positiven Resultate etwas zur Verbesserung der Tabellensituation beigetragen. Derzeit befinden sich die Muldestädter einen Zähler vor dem ersten Abstiegsrang – eine Konstellation, welche man vor zwei Wochen mit Kusshand genommen hätte. Natürlich ist dies aktuell nur eine Momentaufnahme, doch muss daher das Ziel für die nächsten Spiele sein, weiterhin zwingend auf dem Punktekonto anzuschreiben. Denn jetzt kommen zwei unmittelbare Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt, wo man in der Tabelle den Vorsprung auf die abstiegsbedrohten Mannschaften doch sichtbar ausbauen könnte. Andererseits ist man sich im Grimmaer Lager jedoch auch darüber im Klaren, dass es auch völlig in die andere Richtung gehen kann, sollten in Neugersdorf und darauffolgend daheim gegen Arnstadt nicht die gewünschten Erfolgserlebnisse eingefahren werden. Demzufolge stehen die Schützlinge von Trainer Alexander Kunert vor zwei absolut richtungsweisenden Begegnungen – die erste findet am Samstag um 13.30 Uhr beim FC Oberlausitz Neugersdorf statt.

An der tschechischen Grenze hat man in den letzten Jahren gewiss schon bessere Zeiten hinter sich. Vier Spielserien spielte man in der Regionalliga, ehe der FC Oberlausitz Neugersdorf nach Abschluss der Saison 20018/19 freiwillig den Weg zurück in die Oberliga ging. Sportlich hatte sich der Verein dank eines fulminantes Endspurts in der Regionalliga gerettet, doch waren wirtschaftliche und strukturelle Gründe ausschlaggebend, dass man den Startplatz in der vierthöchsten Spielklasse hergab. Seitdem hat sich personell bei den Oberlausitzern einiges geändert. Sehr viele tschechische Akteure verließen daraufhin den Verein, welche durch talentierte und hungrige deutsche Spieler ersetzt wurden. Seitdem der FC Oberlausitz nun wieder in der Oberliga auf Torejagd geht, schwingt mit Stefan Fröhlich ein ehemaliger Neugersdorfer Spieler den Taktstock an der Seitenlinie. Nach den Plätzen 13 und 4 in den zwei letzten Spielserien, welche beide aufgrund der Corona-Pandemie vorzeitig abgebrochen wurden, hat man sich im Neugersdorfer Lager vor der Saison eindeutig den Klassenerhalt als Ziel auf die Fahnen geschrieben. „Die Oberliga ist in dieser Spielserie eine extrem große Staffel“, so Trainer Fröhlich. „Eine 19er-Liga mit Hin- und Rückrunde auszutragen, ist schon sportlich. Wir wollen in der Oberliga bleiben, dafür werden wir in 36 Spielen alles tun.“ Dabei konnte sich der Coach zunächst über den sehr guten Start seiner Mannschaft freuen. In den ersten fünf Begegnungen bleib der FCO mit drei Siegen sowie zwei Unentschieden ungeschlagen und war richtig gut unterwegs. Anschließend folgten allerdings fünf Niederlagen in Folge, so dass die Oberlausitzer mittlerweile in die abstiegsgefährdete Region abgerutscht sind. „In diesen sieglosen Partien hatten wir große personelle Ausfälle aufgrund Verletzungen zu verkraften. Insgesamt denke ich, dass wir einen guten Kader beisammen haben, doch konnten wir diese vielen Ausfälle nicht kompensieren“, so der Neugersdorfer Übungsleiter. „Wäre dies nicht in der Masse vorgekommen, hätten wir sicherlich noch das eine oder andere Pünktchen mehr auf dem Konto. Aber wir können die Situation Woche für Woche nur selbst beeinflussen und wissen, dass wir gerade eine schwere Phase durchmachen“, schätzt Trainer Stefan Fröhlich die aktuelle Situation in Neugersdorf ein. Bezüglich des Heimspiels gegen den FC Grimma hat der Oberlausitzer Coach ganz klare Vorstellungen „Es wird sicherlich keine attraktive Begegnung, dafür steht für beide Mannschaften einfach zu viel auf dem Spiel. Da sich beide Teams im Abstiegskampf befinden, wird die Partie sicherlich vom Kampf geprägt sein“, so Fröhlich. „Wir wollen natürlich den Negativlauf stoppen, wobei uns das erste Tor im Spiel natürlich extrem helfen würde.“

Auf der anderen Seite ist Grimmas Trainer Alexander Kunert ebenfalls darauf erpicht, dringend notwendige Zähler mit seiner Mannschaft im Kampf gegen den Abstieg zu holen. „Ziel muss es sein, unsere Mini-Serie von zwei ungeschlagenen Spielen auszubauen und etwas aus Neugersdorf mitzubringen“, so Kunert. „Wir brauchen in unserer Situation Punkte – egal gegen wen.“ Dabei zeigte sich der Grimmaer Coach im Rückblick sehr erfreut über die Verbesserungen im Defensivbereich. „In Merseburg und gegen Fahner Höhe haben wir jeweils Zu-Null gespielt, was zweifelsohne Grundlage für die Punktgewinne war und in unserer Situation absolut notwendig war.“ Nun gilt es dies auch in Neugersdorf fortzusetzen und mit einer kompakten Defensive im Rücken immer wieder den Weg nach vorn zu suchen. „Wenn wir wiederum unser Tor gut verteidigen, bin ich sehr zuversichtlich, dass wir dort etwas mitnehmen können“, so Kunert. „Es wird sicherlich kein leichtes Unterfangen, doch unser Ziel liegt klar darin, den Anschluss an das Mittelfeld zu halten und mit einem positiven Ergebnis vielleicht sogar zu verringern.“ Da dürfte es dem Grimmaer Coach sehr entgegenkommen, dass personell auch die letzten Spieler wieder im Trainingsbetrieb eingestiegen sind. „Auch die zuletzt noch verletzten Jakob Funken und Kevin Ruppelt haben diese Woche an den Übungseinheiten teilgenommen, so dass der Kader dadurch zwangsläufig mehr Optionen hergibt“, freut sich Alexander Kunert. „Ich werde mir die Eindrücke vom Abschlusstraining genau anschauen und dann entscheiden, mit welchem Kader wir in die Oberlausitz anreisen.“ Neben dem langzeitverletzten Stefan Tröger (Kreuzbandriss) müssen die Muldestädter am Samstag ausschließlich auf Jan Hübner verzichten, der sich vergangene Woche im Heimspiel gegen Fahner Höhe seine fünfte Gelbe Karte abholte und daher eine Partie pausieren muss. „Wir wissen, was auf uns zukommt, zumal Neugersdorf aktuell sicherlich auch nicht zufrieden ist“, berichtet der Grimmaer Trainer. „Ich erwarte daher ein hektisches Spiel, wo der Kampf sicherlich im Vordergrund steht. So waren die Duelle mit Neugersdorf in den zurückliegenden Jahren fast immer.“ In dieser Hinsicht sind sich jedenfalls beide Trainer im Vorfeld schon einmal einig…

Tom Rietzschel