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Ziel erreicht – Grimma holt drei Auswärtspunkte beim Schlusslicht

NOFV-Oberliga Süd • 10. Spieltag

 

1. FC Merseburg – FC Grimma  0:3 (0:1)

 Ergebnis annulliert, da Rückzug Merseburg in der Winterpause

Merseburg: Gibki – Blerand Shoshi, Ronneburg, Mittler, Pertuch (ab 80. Gkouvas) – Bellair (ab 66. Bledar Shoshi), Aljindo – Engojan, Luczkiewicz, Kürschner (ab 46. Bite) – Muca – Trainer: Zimmerling

Grimma: Birkigt – Markus, Brand, Irwin (ab 86. Mattheus), Bartsch (ab 86. Konzok) – Schwarz – Goldammer (ab 77. Wenzel), Wolf (ab 77. Ziffert), Sommer, Hübner – Wiegner (ab 52. Griesbach) – Trainer: Kunert

Schiedsrichter: Roßmell (Urbach) – Schiedsrichter-Assistenten: Blanke (Leimbach), Lämmchen (Meuselwitz) – Tore: 0:1 Hübner (16.), 0:2 Brand (58.), 0:3 Griesbach (76.) – Gelbe Karten: Luczkiewicz (Foulspiel – 45.+1) – Hübner (Foulspiel – 26.), Schwarz (Foulspiel – 40.) – Reservebänke: Müller (Tor), Rayko, Nkem, Dräger – Becker (Tor), Kunath – Zuschauer: 117 im Stadtstadion zu Merseburg

 

Merseburg. Nach drei Pflichtspiel-Niederlagen in Folge hat Oberligist FC Grimma den ersten Teilschritt in die richtige Richtung getätigt. Beim Schlusslicht 1. FC Merseburg gewannen die Muldestädter mit 3:0 (1:0) – ein Sieg, welcher auch in dieser Höhe absolut in Ordnung ging und auch niemals in Gefahr geriet. Dabei rissen die Schützlinge von Trainer Alexander Kunert im Merseburger Stadtstadion gewiss keine Bäume aus, doch angesichts der aktuellen Situation war diesmal auch kein „Schönspielmodus“ gefragt. Ziel war es, den Turnaround zu schaffen und sich gegen einen unmittelbaren Konkurrenten im Abstiegskampf durchzusetzen. Und genau diese Vorgabe erfüllte die Mannschaft in den 90 Minuten, wodurch die Elf erst einmal von Tabellenposition 17 auf 13 kletterte. „Es war ein kleiner Teilerfolg“, resümierte Grimmas Trainer Alexander Kunert direkt nach den Abpfiff. „Sicherlich haben wir nicht geglänzt, doch stand für uns heute einfach ein positives Ergebnis eindeutig im Vordergrund. Wir brauchen angesichts unseres aktuellen Ist-Zustandes dringend Punkte – egal wie! Und am Ende des Tages spricht das Resultat für uns.“

Um dieses „Mission Auswärtssieg“ verwirklichen zu können, stellte Grimmas Coach die Defensive etwas um und traf dabei zwei nicht einfache Personalentscheidungen. Einerseits wechselte Kunert auf der Torhüterposition, so dass Pascal Birkigt zu seinem ersten Saisoneinsatz kam. Andererseits beorderte er „Allrounder“ Robin Brand neben Alexander Irwin in die Innenverteidigung – Lucas Bartsch rückte auf die linke Außenverteidiger-Position. „Nach den vielen Gegentoren in den letzten Spielen war es für mich wichtig, in der Defensive eine gewisse Stabilität an den Tag zu legen und Zu-Null zu spielen“, so Kunert. „Zwar fehlt uns Robin Brand zweifelsohne zwangsläufig dann im Mittelfeld, doch angesichts der gegenwärtigen Situation fand ich die Maßnahme als zwingend notwendig.“ Auch zum Wechsel zwischen den Pfosten äußerte sich der Coach. „Wir hatten Pascal Birkigt im Vorfeld zugesichert, im Pokalspiel vergangenen Samstag gegen den Chemnitzer FC im Tor zu stehen. Leider verletzte er sich innerhalb der letzten Trainingswoche, so dass sein Einsatz daher nicht möglich war“, so der Grimmaer Übungsleiter. „Allerdings wollten wir im Trainerteam Wort halten und haben, auch aufgrund der aktuellen Gesamtsituation, diesen Wechsel vollzogen.“ Gesagt, getan – doch damit will es Kunert nicht belassen. „Ich möchte hiermit jedoch in aller Deutlichkeit betonen, dass dies überhaupt nichts mit der Anzahl an Gegentoren in den letzten Spielen in Verbindung zu bringen ist, da Nico Becker insgesamt keinen großen Anteil daran hatte. Natürlich war er über die Entscheidung nicht erfreut, doch ändert dies nichts daran, dass er nach wie vor ein guter Torhüter ist. Wichtig wird nun sein, dass in den kommenden Trainingseinheiten keiner von Beiden locker lässt und der Eine dem Anderen – auch nach außen hin – den Rücken stärkt.“

Zum Spiel: Sicherlich war aus Grimmaer Sicht reichlich Druck auf dem Kessel, doch wie die Mannschaft damit umging, verdient Anerkennung. Man erlangte frühzeitig Spielkontrolle und versuchte nach Ballgewinnen immer wieder schnell nach vorn zu spielen. So hatte Kevin Wiegner die erste Möglichkeit für die Muldestädter, als er sich im Zweikampf zunächst resolut gegen Pascal Mittler durchsetzte, die Kugel im Anschluss daran aus spitzem Winkel jedoch über den Querbalken drosch (3.). Grimma war von Beginn an voll da und versuchte bereits in der Anfangsphase der Partie den eigenen Stempel aufzudrücken. Sehr gut von Wiegner vorbereitet, kam Matty Goldammer in eine recht verheißungsvolle Abschluss-Position, doch auch sein Schuss verfehlte knapp das Ziel (11.). Merseburg kam im Offensivspiel bereits frühzeitig nicht über Ansätze hinaus. Der Tabellenletzte hatte große Probleme im spielerischen Bereich, so dass vor dem Grimmaer Gehäuse so gut wie nichts anbrannte. Einzig Adel Aljindo versuchte sich mit einem Distanzschuss, doch brauchte Pascal Birkigt hier nicht einzugreifen (vorbei, 13.). So bestimmten die Gäste klar die Szenerie, auch wenn im Ballvortrag zweifelsohne noch einige Reserven unübersehbar waren. Die Gastgeber waren ihrerseits bestrebt, möglichst lange die Null zu halten – einen Plan, welchen die Zimmerling-Schützlinge jedoch frühzeitig selbst durchkreuzten. Völlig unbedrängt und für alle überraschend nahm Torhüter Grzegorz Gibki ein Zuspiel von Blerand Shoshi im eigenen Strafraum mit den Händen auf – den fälligen indirekten Freistoß jagte Jan Hübner nach einer Wiegner-Ablage zum 0:1 ins entlegene Eck (16.). „Dieses Geschenk haben wir glücklicherweise angenommen“, urteilte Trainer Alexander Kunert über die recht kuriose Entstehung des Führungstreffers.

Dieses Tor war zweifelsohne Balsam auf die zuletzt etwas geschundene Seele der Muldestädter, die auch in der Folgezeit weiterhin die Spielkontrolle beibehielten. Defensiv agierte man weiterhin höchst kompakt, Merseburg kam auch fortan überhaupt nicht in die torgefährliche Zone. So hatten die Gäste auch weiterhin sehr viele Ballgewinne im Mittelfeld zu verzeichnen, obgleich man im Anschluss daran durch unsauberes Passspiel oftmals unnütze Wege in Kauf nehmen musste, um sich die Kugel zurückzuerobern. Auch wenn die Kunert-Schützlinge klare Feldvorteile verbuchen konnten, wurde man vor dem Gehäuse der Gastgeber nur allzu selten zwingend. Ein Fakt, welchen auch der Grimmaer Coach nach Spielschluss zum Ausdruck brachte. „Bis zur Pause haben wir es versäumt, mit der nötigen Zielstrebigkeit auf das zweite Tor zu spielen.“ Einzig nach einer langgezogenen Eingabe von Maximilian Sommer erzeugten die Gäste einen Hauch von Torgefahr, doch zeigte sich Gibki nach einem Kopfball von Lucas Bartsch auf der Hut (39.). Nichtsdestotrotz war der Pausenvorsprung für die Muldestädter mehr als verdient.

Auch nach dem Wechsel änderte sich am Spielgeschehen nichts. Grimma erlangte sofort die Kontrolle zurück, Merseburg fehlte an diesem Tag einfach die Mittel, um im Offensivbereich gefährlich zu werden. Dies sah auf der Gäste-Seite fortan anders aus, nach der Pause spielte die Kunert-Elf zielstrebiger nach vorn. Sehr gut von Leonhard Wolf in Szene gesetzt, fand Kevin Wiegner in Gibki seinen Meister (48.), anschließend fehlte Maximilian Sommer nach einem Sololauf im Torabschluss die letzte Konzentration (drüber, 55.). Die Gäste steigerten sich fortan auch etwas in der Pass-Qualität, so dass weitere Möglichkeiten nicht ausblieben. Nach einer Ablage des eingewechselten Moritz Griesbach hatte Alexander Irwin freie Schussbahn, doch reagierte Merseburgs Keeper Grzegorz Gibki abermals glänzend (57.). Doch bereits wenige Sequenzen später sollte sich eine Art Vorentscheidung im altehrwürdigen Stadtstadion anbahnen. Nach einem Eckball von Jan Hübner verlängerte Irwin die Kugel ins Zentrum – Robin Brand schaltete als Erster und katapultierte die Kugel aus der Drehung zum 0:2 in die Maschen (58.). Direkt nach dem Anstoß hätten die Muldestädter sogar noch einen draufsetzen können, doch küsste ein Schuss von Leonhard Wolf nur die Lattenoberkante (59.).

Dieser zweite Gegentreffer hinterließ bei den Gastgebern fortan deutliche Signalwirkung. Zwar musste Gäste-Keeper Pascal Birkigt nach einem Kopfball von Denjel Muca doch einmal ernsthaft zupacken (62.), doch blieb die Offensiv-Wirkung der Merseburger weiterhin sehr überschaubar. Die Grimmaer dominierten fortan Ball und Gegner, auch wenn natürlich nicht alles funktionieren wollte. Mit dem dritten Treffer bogen die Muldestädter dann jedoch endgültig auf die Siegerstraße ein. Gedankenschnell rutschte Moritz Griesbach in einen Schuss von Leonhard Wolf, Gibki hatte aufgrund der kurzen Distanz keine Abwehrchance – 0:3 (76.). „Ich freue mich, dass meine Mannschaft nach dem Wechsel im Offensivbereich zielstrebiger agiert hat“, gab Trainer Alexander Kunert das Lob an seine Elf weiter. Damit hatte er zweifelsohne recht, denn in der Endphase hätte das Ergebnis sogar noch höher ausfallen können. Nach einer Hübner-Flanke zischte ein Kopfball von Griesbach hauchzart am Tor vorbei (78.), bei einem Distanzschuss von Vincent Markus fehlten die berühmten Zentimeter (87.). Merseburg sehnte sich in den letzten Minuten nur noch dem Schlusspfiff herbei, auch wenn David Engojan mit einem Freistoß noch einmal das Grimmaer Tor bedrohte (vorbei, 82.). Auf der Gegenseite hätte Jan Hübner sogar noch den vierten Treffer folgen lassen können, doch nach guter Kombination über Lennart Wenzel und Moritz Griesbach scheiterte der Techniker am gut reagierenden Gibki (88.).

Fazit: Alles in allem ein sicherer Grimmaer Sieg, welcher aufgrund der Ergebnisse in den letzten Wochen extrem wichtig war. Natürlich lief in den 90 Minuten noch längst nicht alles rund, zweifelsohne hat man schon besser Fußball gespielt – allerdings stand diesmal gegen einen unmittelbaren Konkurrenten eindeutig das Ergebnis im Mittelpunkt! Ziel waren drei Punkte – dieses hat die Mannschaft erreicht! Wichtig wird es nun sein, das Resultat – bei allem Enthusiasmus – richtig einzuordnen und am kommenden Samstag im Heimspiel gegen den FC An der Fahner Höhe (Anstoß: 14.00 Uhr) den nächsten Schritt in die richtige Richtung tun. Selbstvertrauen dürfte man durch diesen Sieg in Merseburg etwas getankt haben.

Tom Rietzschel


Bilder vom Spiel

Fotos: Heiko Sachse


Highlights vom Spiel

Quelle: youTube-Kanal MuldentalTV


Der 10. Spieltag in der Übersicht

VfL Halle 96 – SG Union Sandersdorf  2:2 (1:2)

Schiedsrichter: Nixdorf (Dresden) – Tore: 0:1 Schlegel (18.), 0:2 Pannier (24., Foulstrafstoß), 1:2, 2:2 Kind (31., 60.) – Rote Karten: Ludwig (Sandersdorf) wegen groben Foulspiels (72.) – Gelb-Rote Karten: Seifert (Sandersdorf) wegen Unsportlichkeit/Foulspiel (67.) – Zuschauer: 132 im HWG-Stadion am Zoo zu Halle

 

FC Einheit Rudolstadt – SV Blau-Weiß Zorbau  3:1 (1:0)

Schiedsrichter: Haubenschild (Pegau) – Tore: 1:0 Noak (41.), 2:0 Riemer (74.), 2:1 Strauchmann (79.), 3:1 Schlegel (81., Foulstrafstoß) – Gelb-Rote Karten: Winkler (Zorbau) wegen Foulspiel/Unsportlichkeit (86.) – Zuschauer: 116 im Städtischen Stadion zu Rudolstadt

 

Bischofswerdaer FV 08 – FSV Budissa Bautzen  3:1 (1:1)

Schiedsrichter: Strebinger (Waldau) – Tore: 1:0 Hoffmann (29.), 1:1 Rülicke (39.), 2:1 Jacob (50.), 3:1 Schiemann (80.) – Zuschauer: 481 in der Volksbank-Arena zu Bischofswerda

 

FC International Leipzig – FC Einheit Wernigerode  4:3 (1:2)

Schiedsrichter: Lorenz (Bad Langensalza) – Tore: 1:0 Lamouri (4.), 1:1 Kuffner Sandri (9.), 1:2 Kirchner (44.), 2:2 Brobbey (51.), 3:2 Iloka (59.), 4:2 Iloka (70., Foulstrafstoß), 4:3 Staat (87.) – Zuschauer: 61 im Hafenstadion zu Torgau

 

SV 09 Arnstadt – VfB 1921 Krieschow  0:2 (0:1)

Arnstadt: Sünkel – Skaba (V), Stelzer, Klenner, Hädrich, Varnhagen, Barthel (ab 79. Polotzek), Messing (ab 90.+2 Moka), Hofmann, Sevcuks (ab 55. Pusch), Scheuring (ab 79. Hammoud) – Trainer: Hauswald

Krieschow: Pflug – Jeschke, Zickert, Knechtel, Dahm (ab 90.+2 Pauling), Raak, Pahlow, Geisler, Rangelov (V), Zurawsky, Hebler – Trainer: Lempke

Schiedsrichter: M.-Th. Müller (Nessa) – Tore: 0:1 Raak (8.), 0:2 Hebler (90.) – Zuschauer: 100 im Sportforum „Am Obertunk“ zu Arnstadt

 

FC Oberlausitz Neugersdorf – VFC Plauen  0:1 (0:0)

Schiedsrichter: Albert (Muldenhammer) – Tor: 0:1 Popowicz (67.) – Zuschauer: 150 in der Sparkassen-Arena Oberlausitz zu Neugersdorf

 

FC An der Fahner Höhe – FC Rot-Weiß Erfurt  1:0 (0:0)

Schiedsrichter: Kresin (Leipzig) – Tore: 1:0 Baumgarten (55.) – Rote Karten: Schneider (Erfurt) wegen groben Foulspiels (75.) – Zuschauer: 999 in der GeAT-Arena zu Dachwig

 

1. FC Merseburg – FC Grimma  0:3 (0:1)

Schiedsrichter: Roßmell (Urbach) – Tore: 0:1 Hübner (16.), 0:2 Brand (58.), 0:3 Griesbach (76.) – Zuschauer: 117 im Stadtstadion zu Merseburg

 

FSV Wacker 90 Nordhausen – FSV Martinroda  abgesagt

Grund:             Corona-Fälle beim FSV Martinroda