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Trotz angespannter Personalsituation mit Mut nach Bischofswerda

Vorschau auf den 6. Spieltag der NOFV-Oberliga Süd zwischen

 

Bischofswerdaer FV 08 – FC Grimma

 

Datum:            Samstag, 11.09.2021

 

Spielort:          Volksbank-Arena, Bischofswerda

 

Anstoß:           14.00 Uhr

 

Nach der letztwöchigen Meisterschaftspause in der Oberliga geht es an diesem Wochenende wieder um Punkte in der fünfthöchsten Spielklasse Deutschlands. Dies trifft auch auf den FC Grimma zu, der, nach drei Auftakt-Niederlagen, in den letzten beiden Begegnungen immerhin vier Zähler verbuchen konnte – auch wenn der Last-Second-Ausgleich daheim gegen Blau-Weiß Zorbau (2:2) immer noch schmerzt. Nun führt die Reise zum Regionalliga-Absteiger Bischofswerdaer FV, mit welchem man sich bereits früher regelmäßig packende Duelle in Sachsen- und Oberliga lieferte. Nun stehen sich beide Teams am Samstag um 14.00 Uhr in der Bischofswerdaer Volksbank-Arena (Kampfbahn) erneut gegenüber, wobei die Oberlausitzer einen ähnlichen Saisonstart hinlegten wie die Grimmaer. Für Spannung dürfte daher gesorgt sein, sowohl für die Gastgeber als auch für die Muldestädter dürfte diese Partie richtungsweisend sein.

Nach dem Abstieg aus der Regionalliga vollzog der Bischofswerdaer FV im Sommer personell einen völligen Umbruch. Sage und schreibe 16 Akteure verließen den ehemaligen DDR-Oberligisten, nicht weniger als 14 neue Spieler kamen nach Bischofswerda. Doch damit noch nicht genug, auch auf der Trainerposition gab es beim BFV einen Wechsel. So verließ der langjährige Übungsleiter Erik Schmidt die Oberlausitzer im Sommer und wurde durch Frank Rietschel ersetzt. Schmidt trainierte, mit einer kurzen Unterbrechung von September bis Dezember 2019, seit Sommer 2013 durchweg den BFV und führte den Verein in die Ober- und anschließend in die Regionalliga. Sein Nachfolger Frank Rietschel, welcher als Spieler Regionalliga-Erfahrung beim FC Erzgebirge Aue und dem FC Sachsen Leipzig aufweisen kann und anschließend noch für Budissa Bautzen in der Oberliga kickte, coachte von Sommer 2013 den SV Einheit Kamenz und konnte im Jahr 2017 mit den Lessingstädtern den Aufstieg in die Oberliga realisieren. Nach einer achtjährigen Amtszeit in Kamenz wechselte der ehemalige defensive Mittelfeldspieler nun nach Bischofswerda und soll bei den „Schiebockern“ nun eine neue Mannschaft aufbauen. „Unser Kader ist ordentlich zusammengestellt“, gibt Rietschel zu Protokoll. „Nach dem gewaltigen personellen Umbruch im Sommer mussten wir uns natürlich erst finden.“ Wie auch bei den Grimmaern stehen derzeit zwar erst vier Zähler aus fünf Spielen auf der Habenseite, doch verfällt Rietschel keineswegs in Panik. „Mit der aktuellen Punktzahl sind wir natürlich nicht zufrieden, doch die Mannschaft entwickelt sich.“ Dabei weiß der ehemalige Publikumsliebling von Sachsen Leipzig natürlich nur allzu gut, dass personelle Veränderungen einiges an Zeit benötigt. „Der Verein ist bewusst diesen Weg mit jungen, entwicklungsfähigen Spielern gegangen, wohl wissend, nicht über die Verhältnisse zu leben. Mit dem letztwöchigen 2:1-Pokalerfolg in Neusalza-Spremberg haben wir uns für die Oberliga wieder etwas Selbstvertrauen geholt, so dass wir gut vorbereitet in das Heimspiel gegen Grimma gehen.“ Mit Jonas Krautschick, Tom Grellmann und Martin Sobe brachte der Trainer gleich drei Akteure aus Kamenz mit, welche wunderbar ins Mannschaftsgefüge passen. „Ich bin zuversichtlich, dass sich die Entwicklung unserer jungen Mannschaft bald auch auf dem Punktekonto widerspiegelt“, so Rietschel. Dass die Elf Potenzial besitzt, hat sie in der jungen Saison bereits bewiesen – auch wenn erst die besagten vier Zähler zu Buche stehen. Beim Geheimfavorit Krieschow (0:1) war man in der Endphase nah an einem Punktgewinn, zuletzt gegen den Liga-Primus Rot-Weiß Erfurt führte man zur Pause sogar und spielte richtig gut, ehe man sich letztlich noch mit 1:3 geschlagen geben musste. Dabei vertraut Rietschel auch darauf, wieder auf der heimischen „Kampfbahn“ seine Heimspiele austragen zu dürfen. Zu Regionalliga-Zeiten musste der BFV sicherheitsbedingt im benachbarten, größeren Wesenitzsportpark spielen, wo nur allzu selten richtige Stimmung aufkam. Auf der „Kampfbahn“ ist dies völlig anders – davon konnte sich der FC Grimma in früheren Duellen bereits überzeugen…

Die Muldestädter ihrerseits haben sich nach dem verkorksten Saisonstart gefangen und aus den letzten beiden Begegnungen vier Punkte geholt. „Natürlich hätten wir durch den späten Zorbauer Ausgleich am liebsten noch zwei Zähler mehr auf dem Konto gehabt, doch diese zwei letzten Oberliga-Begegnungen machen uns Mut“, blickt Trainer Alexander Kunert recht zuversichtlich auf die Partie am Samstag. „Natürlich war der letztwöchige Test gegen die Chemnitzer A-Junioren nicht das, was wir uns vorgestellt haben, doch das haben wir mannschaftsintern ausgewertet. Der Fokus liegt nun eindeutig auf der Begegnung in Bischofswerda, wo wir natürlich weiter punkten wollen.“ Dass sich allerdings das Lazarett so gut wie gar nicht lichtet, bereitet dem Grimmaer Coach große Sorgen. „Nun kommt auch noch Jakob Funken hinzu, der sich weiterhin mit Knieproblemen herumplagt“, so Kunert. „Auch ein Einsatz von Max Erdmann ist krankheitsbedingt am Samstag nicht möglich. Bei Kevin Wiegner (Hals) und Michel Schwarz (Knie) sind auch noch Fragezeichen vorhanden, doch ich hoffe, dass sie zur Verfügung stehen werden.“ So sind die Vorzeichen auch am Wochenende wiederum nicht die Besten, doch gibt sich der FC-Coach weiterhin kämpferisch. „Natürlich ist die Personalsituation nicht gerade rosig, doch müssen wir das Beste daraus machen“, so Kunert. „Die Jungs, die auf dem Platz stehen, haben mein vollstes Vertrauen.“ Allerdings ist sich der Grimmaer Trainer auch darüber im Klaren, dass man den September durchaus als richtungsweisenden Monat einstufen sollte. „Nach dem Spiel in Bischofswerda empfangen wir Rudolstadt, anschließend müssen wir nach Nordhausen. Das sind alles Mannschaften, die in ähnlichen Gefilden positioniert sind wie wir“, so Kunert. „Nach diesen drei Partien werden wir sehen, wohin die Reise geht. Demzufolge müssen wir jetzt die Kräfte bündeln und in den nächsten Spielen alles raushauen.“ Sollte dies gelingen, sind die Muldestädter bereits am Samstag in Bischofswerda mit Sicherheit nicht chancenlos.