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Zwei Teams, deckungsgleiche Ziele – Grimma will in Martinroda die Trendwende schaffen

Vorschau auf den 4. Spieltag der NOFV-Oberliga Süd zwischen

 

FSV Martinroda – FC Grimma

 

Datum:            Sonntag, 22.08.2021

 

Spielort:          Sportpark Martinroda

 

Anstoß:           14.00 Uhr

 

Vergangenen Mittwoch, 20.05 Uhr – gerade hat Schiedsrichter Benjamin Strebinger (Waldau) die Oberliga-Partie zwischen dem FC Grimma und der SG Union Sandersdorf abgepfiffen. Ausgelassene Freude auf der einen – pure Enttäuschung auf der anderen Seite. Während die Gäste aus dem Landkreis Anhalt-Bitterfeld mit einem 3:1-Erfolg an der Mulde ihre Tabellenführer verteidigten, konnte man den Gastgebern nur wenig Trost spenden. Bis in die Schlussminute hielten die ersatzgeschwächten Grimmaer gegen den Favoriten ein 1:1-Remis – ein Teilerfolg, welcher der Mannschaft in Bezug auf die kommenden Aufgaben mit Sicherheit gutgetan hätte. Doch es kam leider anders. Ein Flachschuss, nach einem Durcheinander im eigenen Strafraum  (89.) sowie ein Konter-Gegentor (90.+4) – was nach den 95 Minuten auf der Anzeigetafel stand, war mit dem 1:3 die dritte Niederlage in Folge. „Wir haben unsere beste Saisonleistung abgeliefert, angesichts unseres leicht verkorksten Saisonstarts sowie der massiven Personalprobleme haben wir das richtig gut gemacht“, sparte FC-Trainer Alexander Kunert bei der anschließenden Pressekonferenz nicht mit Lob für sein Team. Doch auch eins bemerkte er, und darauf kommt es eben an: „Allerdings ist Fußball ein Ergebnissport. Und daher müssen wir nun schleunigst anfangen zu punkten.“ Und genau damit soll nun auf Sonntag beim FSV Martinroda angefangen werden, zumal die Mittelthüringer mit drei Niederlagen ähnlich schlecht gestartet sind wie die Muldestädter. „Wir müssen nun gemeinsam die Karre aus dem Dreck ziehen“, gibt sich Trainer Kunert kämpferisch.

Nach den drei Niederlagen gegen die Schwergewichte Krieschow (2:3), Plauen (0:2) und Erfurt (0:3) findet sich der FSV Martinroda nach dem 3. Spieltag erst einmal am Tabellenende der Oberliga wieder. Ähnlich wie beim FC Grimma kann man daher den Saisonstart der Mittelthüringer schon als verkorkst bezeichnen, doch sieht Trainer Robin Krüger trotz der fehlenden Ergebnisse nicht alles schlecht. „In allen drei Begegnungen kann ich meiner Mannschaft wenig Vorwürfe machen. Gegen diese drei Gegner hat sie vom Einsatz und der Einstellung her alles abgerufen, zumal ich mich nach drei Spieltagen sehr schwer tue, auf die Tabelle zu schauen. Oftmals waren Details ausschlaggebend, welche natürlich oft den Unterschied ausmachen.“ Nichtsdestotrotz ist sich jedoch auch der ehemalige Coach des FC Rot-Weiß Erfurt darüber im Klaren, dass man zeitnah auf dem Konto anschreiben muss. „Für unser Ziel Klassenerhalt müssen wir allerdings auch irgendwann anfangen zu punkten, zumal ja bis zu sechs Mannschaften absteigen könnten.“ Insgesamt ist der FSV-Trainer mit seinem aktuell zur Verfügung stehenden Kader zufrieden, wohl wissend, dass es auch mit diesem Personal nur darum geht, auch in der kommenden Spielserie das Spielrecht in der Oberliga abzusichern. „Wenn wir top funktionieren und alles passt, können wir dieses Ziel auch erreichen“, schätzt Krüger die aktuelle Situation realistisch ein. Dabei ruhen die Hoffnungen des Trainers vor allem auf die individuellen Fähigkeiten seines Spielmachers Serdar Suliman sowie auf die Torjäger-Qualitäten von Benjamin Hertel, der 204 Mal im Martinrodaer Trikot auflief und dabei in Thüringen- und Oberliga sagenhafte 125 Treffer beisteuerte. In den letzten beiden abgebrochenen Oberliga-Serien erzielte Hertel in 26 Begegnungen stattliche 20 Tore. „Wir denken von Spiel zu Spiel“, so FSV-Trainer Robin Krüger. „Grimma ist eine solide Oberliga-Mannschaft, welche jedoch einen ähnlichen Saisonstart wie wir hatte. Allerdings nehmen wir die null Punkte aus deren drei Begegnungen nicht als Maßstab. Ich erwarte daher ein schweres Spiel, wo wir natürlich punkten wollen.“

Angesichts der aktuellen Tabellenkonstellation sind die Ziele des FC Grimma für diese Partie natürlich nahezu deckungsgleich. Auch die Muldestädter müssen aufgrund des Saisonstarts unbedingt Zählbares einfahren, um nicht frühzeitig in der Spielserie der Musik hinterherlaufen zu müssen. Demzufolge muss jedem FC-Akteur die Bedeutung der Partie bewusst sein, schon weil ein gewisser Druck natürlich vorhanden ist. „Martinroda wird ein hartes Stück Arbeit werden“, so Trainer Alexander Kunert. „Alle Thüringer Mannschaften haben Qualität. Dies trifft natürlich auch auf unseren Gegner zu, auch wenn der FSV ebenfalls alle drei bisherigen Saisonspiele verloren hat.“ Hinsichtlich des Personals ist die Situation immer noch sehr angespannt, doch hofft der Grimmaer Coach insgeheim, den einen oder anderen Akteur wieder einsetzen zu können. „Robin Brand, Kevin Ruppelt und Jakob Funken könnten eventuell wieder hinzukommen, wobei ich bei Letzterem die größten Chancen sehe“, so Kunert. „Toni Ziffert musste nach dem Sandersdorf-Spiel nach einer kleinen Platzwunde am Hinterkopf zwar genäht werden, doch denke ich, dass er einsatzfähig sein wird.“ Definitiv fehlen werden weiterhin Stefan Tröger, Lucas Bartsch und Vincent Markus, welche allesamt verletzungsbedingt nicht zur Verfügung stehen werden. Dass dies ausgerechnet drei Leistungsträger sind, ist sicherlich nicht von der Hand zu weisen, doch Bange machen gilt nicht. „Wenn wir so spielen wie am Mittwoch bin ich überzeugt davon, dass wir in Martinroda punkten“, gibt Trainer Alexander Kunert die Richtung vor. „Dazu muss jedoch die eine oder andere Schaltpause im Defensivbereich abgestellt werden. Weiterhin muss es uns gelingen, vor dem gegnerischen Tor einfach mehr Konsequenz in Sachen Torabschluss an den Tag legen.“ Sollte dies gelingen, ist man im Lager der Muldestädter absolut optimistisch, dass man aus Mittelthüringen etwas Zählbares mit nach Grimma bringt.