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Ehemaliger Regionalligist im Husaren-Sportpark– Budissa Bautzen gastiert

Vorschau auf den 2. Spieltag der NOFV-Oberliga Süd zwischen

 

FC Grimma – FSV Budissa Bautzen

 

Datum:            Sonntag, 15.08.2021

 

Spielort:          Husaren-Sportpark, Grimma

 

Anstoß:           14.00 Uhr

 

 

Knapp zehn Monate ist es her, als im Husaren-Sportpark das letzte Oberliga-Meisterschaftsspiel ausgetragen wurde. Am 17.10.2020 bezwang der FC Grimma den VFC Plauen nach einer hart umkämpften Begegnung knapp mit 2:1 (1:1), ehe die vergangene Oberliga-Saison aufgrund der Corona-Pandemie abgebrochen wurde. Am Sonntag um 14.00 Uhr ist es nun endlich wieder soweit. Wenn Schiedsrichter Reinhard Meusel (Föritztal) das Heimspiel gegen den Aufsteiger FSV Budissa Bautzen anpfeift, hat das lange Warten der treuen Grimmaer Fans endlich ein Ende. Dabei geht es für beide Teams schon um eine ganze Menge, da sowohl die Muldestädter (2:3 in Erfurt) als auch die Oberlausitzer (0:2 gegen Fahner Höhe) ihre jeweiligen Auftakt-Begegnungen verloren haben. Aufgrund dieser Konstellation dürfte genügend Spannung vorprogrammiert sein, schließlich möchte keine der beiden Teams den Saison-Auftakt komplett vermasseln.

Mit Budissa Bautzen gastiert am Sonntag eine Mannschaft im Grimmaer Husaren-Sportpark, welche in den vergangenen Tagen schon bessere Zeiten hinter sich hat. Von der Saison 2014/15 an spielten die Ostsachsen fünf Jahre in der Regionalliga, ehe man in der Spielzeit 2018/19 aus der vierthöchsten Spielklasse wieder absteigen musste. Im Anschluss daran verzichtete man sogar auf das Startrecht in der Oberliga. Um den Verein, vor allem wirtschaftlich, zu konsolidieren, begann man in der Sachsenliga wieder neu und realisierte nach nur zwei Spielzeiten im Sommer die Rückkehr in die Oberliga. Dabei kehrte vor zwei Jahren mit Trainer Thomas Hentschel ein mehr als bekanntes Gesicht auf die Bautzner Müllerwiese zurück. Unter Hentschel an der Seitenlinie gelang Budissa 2002 der Aufstieg in die Sachsenliga, im Jahr 2005 konnte mit der Oberliga die nächsthöhere Spielklasse erreicht werden. Im Sommer 2007 wechselte Hentschel zum SV Einheit Kamenz, wo er sechs Spielzeiten verbrachte und die Lessingstädter im Jahr 2008 in die Sachsenliga führte. Im Anschluss kehrte der Coach nach Bautzen zurück, wo er mit Budissa im Sommer 2014 den Regionalliga-Aufstieg feiern konnte. Nachdem im März 2016 seine zweite Amtszeit an der Spree endete, kann Hentschel ebenfalls vorweisen, mit dem FC Oberlausitz Neugersdorf in der Saison 2018/19 in den letzten 15 Begegnungen als verantwortlicher Trainer sportlich den Klassenerhalt in der Regionalliga gesichert zu haben. Dass Neugersdorf anschließend freiwillig in die Oberliga zurückzog, steht auf einem anderen Blatt Papier. Im Anschluss daran nahm Hentschel erneut das Angebot von Budissa Bautzen an – in seiner dritten Amtszeit auf der Müllerweise sollte er eine junge Mannschaft aufbauen und seinen Teil zum Neuaufbau mit leisten. Und das mit Erfolg – nach einem vierten Platz in der aufgrund der Corona-Pandemie abgebrochen Saison 2019/20 gelang Budissa in der vergangenen Spielzeit recht schnell der große Wurf. Nachdem man aufgrund der Fortsetzung der Pandemie nach sieben Spieltagen wiederum die Saison abbrechen musste, stritten sich die Zweitplatzierten Bautzner Ende Juni diesen Jahres mit dem damaligen Spitzenreiter SC Freital in einem Endscheidungsspiel um das begehrte Aufstiegs-Ticket. Vor knapp 900 Zuschauern wurde in Dresden-Weißig dieses Match mit 2:1 gewonnen, so dass Budissa in der Saison 2021/22 wieder in der Oberliga kickt.

Doch so groß die Freude im Bautzner Lager damals war – für Budissa beginnt in der neuen Spielklasse wieder eine neue Zeitrechnung. „Uns steht eine sehr schwierige Saison bevor“, gibt sich Trainer Thomas Hentschel äußerst realistisch. „Für uns geht es einzig und allein um den Klassenerhalt.“ Dabei war die Saisonvorbereitung eine äußerst schwierige, zumal das Relegationsspiel gegen Freital auch sehr spät stattfand, als einige Oberligisten bereits anfingen, sich auf die kommende Spielzeit vorzubereiten. „Eine Vorbereitung gab es bei uns eigentlich gar nicht“, resümiert Hentschel. „Es gab in der Kürze der Zeit sehr viele Unwägbarkeiten wie beispielweise die diversen Corona-Tests bzw. -Impfungen. Hinzu kam die Urlaubsplanung der Spieler, so dass von einer konzentrierten Vorbereitung keine Rede sein konnte.“ Demzufolge kam die letztwöchige Auftakt-Partie daheim gegen Fahner Höhe natürlich für die Bautzner sehr früh – nichtsdestotrotz war Coach Hentschel mit dem Dargebotenen seiner Elf bei der 0:2-Niederlage nicht einverstanden. Dies soll in Grimma nun besser werden, obwohl der Trainer verdeutlicht, dass der Monat August für ihn quasi „noch mit zur Vorbereitung dazugehört.“ Trotzdem rechnet er sich an der Mulde durchaus Chancen aus. „Natürlich wollen wir etwas mitnehmen, doch dazu müssen wir mutiger auftreten als in der Vorwoche“, so Hentschel. „Wir sind in Grimma Außenseiter, daher ist jeder Punkt für unser Ziel Klassenerhalt extrem wichtig.“ Dabei ruhen die Hoffnungen des Trainers vor allem auf Torjäger Tom Hagemann, welcher sowohl bei Dynamo Dresden II als auch in Bischofswerda seine Treffsicherheit eindrucksvoll unter Beweis gestellt hat.

Auf der Gegenseite muss Grimmas Coach Alexander Kunert erst einmal Wunden lecken. Zum einen sah es letzte Woche in Erfurt lange danach aus, als ob man beim Top-Favoriten der Staffel etwas Zählbares hätte mitnehmen können, ehe man letztlich doch mit 2:3 knapp den Kürzeren zog. Andererseits plagen den Trainer der Muldestädter erhebliche personelle Probleme, welche seit letzten Sonntag noch verstärkt wurden. Dabei spielt er eindeutig auf die verletzt ausgeschiedenen Stefan Tröger und Vincent Markus an, welche im Steigerwaldstadion bereits in der ersten Hälfte das Feld verlassen mussten. Während sich bei Letztgenanntem erneut Adduktorenprobleme bemerkbar machten, was einen Einsatz für das Bautzen-Spiel komplett ausschließt, ist mit einer Rückkehr von Stefan Tröger in nächster Zeit nicht zu rechnen. „Die Auswertung des MRT ergab einen Meniskus- und Kreuzbandriss“, zeigt sich Trainer Alexander Kunert schwer betroffen. „Das ist für uns eine absolute Hiobsbotschaft, weil er natürlich nicht so leicht zu setzen ist.“ Da mit Lucas Bartsch ein weiterer Innenverteidiger nach wie vor verletzt ist, muss Kunert – wie bereits nach den Auswechslungen in Erfurt – im Defensivbereich gewaltig umbauen. Zwar steht Tim Mattheus wieder zur Verfügung, doch werden mit Felix Käseberg, Kevin Ruppelt und Neuzugang Jakob Funken (alle verletzt bzw. angeschlagen) drei weitere Akteure nicht zur Verfügung stehen. Doch trotz all dieser negativen Vorzeichen gibt sich der Grimmaer Coach kämpferisch. „Unser Ziel ist, dieses Heimspiel gegen Bautzen zu gewinnen“, so Kunert. „Wir wollen im heimischen Husaren-Sportpark wieder eine Macht werden, wo es jeder Gegner schwer haben soll hier etwas Zählbares zu entführen.“ Doch dazu müssen die Muldestädter über die 90 Minuten alles in die Waagschale werfen und als Kollektiv geschlossen auftreten. „Vorne sind wir immer für ein Tor gut, auch an der Bereitschaft gab es in Erfurt nichts auszusetzen“, weiß der Grimmaer Coach. „Allerdings muss es uns gelingen, unsere defensive Zweikampfführung zu verbessern und, damit verbunden, mit aller Entschlossenheit und Konsequenz unser Tor zu verteidigen.“ Sollte diese Mannschaft dies beherzigen, ist der FC-Coach optimistisch, dass man nach diesem Heimspiel gegen den Aufsteiger ein Ergebnis erzielt, was seinem Team weiterhilft.