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Äußerst schwache zweite Halbzeit – Grimma unterliegt Taucha

NOFV-Oberliga Staffel Süd • Testspiel

 

FC Grimma – SG Taucha 99  2:3 (2:2)

Grimma: Becker (ab 46. Birkigt) – Markus (ab 73. Käseberg), Bartsch (ab 46. Mattheus), Ziffert, Mertes (ab 73. Wenzel) – Brand – Hübner (ab 46. Goldammer), Sommer (ab 73. Konzok), Funken (ab 73. Wolf), Ruppelt (ab 46. Erdmann) – Wiegner (ab 73. Weber) – Trainer: Kunert

Taucha: Grune – Butzke (ab 78. Große), Schiller (ab 46. Schlüter), Scheunpflug, Klose – Brehm, Rogge, Reich, Baumgart (ab 78. Kirsten) – Park (ab 70. Luis), Abdelrahim – Trainer: Jeckel

Schiedsrichter: Eckart (Döbeln) – Schiedsrichter-Assistenten: Kießig (Leipzig), Schumann (Wurzen) – Tore: 1:0 Brand (9., Foulstrafstoß – Butzke an Wiegner), 1:1 Baumgart (11.), 2:1 Wiegner (14.), 2:2 Park (45.), 2:3 Luis (72.) – Gelbe Karten: keine – Reservebänke: keiner – Boltze – Zuschauer: 46 im Husaren-Sportpark zu Grimma

 

Grimma. Oberligist FC Grimma hat in einem weiteren Testspiel mehr als enttäuscht. Nach dem Mittwochskick gegen die BSG Chemie Leipzig schienen die Muldestädter den richtigen Weg eingeschlagen zu haben – am Samstag folgte prompt die Ernüchterung. Gegen den Sachsenligisten SG Taucha unterlagen die Grimmaer im heimischen Husaren-Sportpark mit 2:3 (2:2) – eine Niederlage, welche man insgesamt absolut als verdient bezeichnen muss. Konnte man in der ersten Hälfte noch die Bereitschaft erkennen, war der Auftritt nach dem Wechsel nicht im Geringsten zu akzeptieren. „Ich habe in den 90 Minuten keinen Klassenunterschied gesehen“, gestand Grimmas Trainer Alexander Kunert. „Dabei war unsere zweite Halbzeit absolut enttäuschend – ja, teilweise ernüchternd. Insgesamt war das viel zu wenig. Vor allem von den arrivierten Spielern und Akteuren, die aufgrund der heutigen Ausfälle wieder ihre Einsatzchance bekamen, erwarte ich einfach mehr.“ Aufgrund dieser nicht-oberliga-reifen Vorstellung wird der Grimmaer Coach die Trainingshalte in der kommenden Woche ändern. „Wir hatten eigentlich etwas ganz anderes geplant, doch wir müssen ja auf die Geschehnisse reagieren“, so Kunert. Ziel ist es, dass sich die Mannschaft am kommenden Samstag im Testspiel gegen den Sachsenligisten FSV 1990 Neusalza-Spremberg (Anstoß: 15.00 Uhr • Husaren-Sportpark) ganz anders präsentiert.

Dabei fing der Oberligist gegen Taucha ganz gut an. Der Schwung aus der zweiten Halbzeit gegen Chemie Leipzig wurde mitgenommen, auch wenn mit Stefan Tröger (Oberschenkelverletzung), Moritz Griesbach (2. Corona-Impfung) und Michel Schwarz (privat verhindert) drei wichtige Stammspieler nicht zur Verfügung standen. Bereits nach neun Minuten schickte Jan Hübner mit einem öffnenden Pass Kevin Wiegner auf die Reise – Tauchas Rechtsverteidiger Moritz Butzke konnte sich nur mit einem Foulspiel im Strafraum helfen. Den fälligen Elfmeter nagelte Robin Brand humorlos zum 1:0 unter die Querlatte (9.). Doch bereits 120 Sekunden später war die Grimmaer Führung schon wieder hinfällig – eine Fehlerkette im Defensivverhalten brachte den Ausgleich der Rand-Leipziger. Nachdem eine Flanke durch den Grimmaer Strafraum durchrutschte, brachte Steffen Scheunpflug den Ball per Eingabe zurück in die Gefahrenzone – Tom Baumgart stieg am zweiten Pfosten am höchsten und köpfte zum 1:1 ein (11.). „Wir haben es bereits hier zweimal nicht verstanden, die Flanken konsequent zu verteidigen“, konstatierte Alexander Kunert in seiner Auswertung. „Und unter konsequent meine ich, im Sprint. Das, was wir bei den Eingaben gemacht haben, war bestenfalls Alibi. So kann man nicht das eigene Tor verteidigen – nicht einmal in einem Testspiel.“ Nichtsdestotrotz zeigte der FC kurz darauf die richtige Reaktion und ging abermals in Front. Kevin Ruppelts herrlicher Pass durch die Schnittstelle der Viererkette erlief sich Kevin Wiegner, der allein vor SG-Schlussmann Tim Grune die Ruhe behielt und zum 2:1 vollendete (14.). „Hier haben wir unnötig auf Abseits gespielt, was wir eigentlich im Vorfeld gar nicht so besprochen hatten“, ärgerte sich Tauchas Trainer Marcus Jeckel.

Doch brachte auch dieser erneute Führungstreffer nicht die gewünschte Ruhe im Grimmaer Spiel – ganz im Gegenteil. In der Folgezeit brachten sich die Muldestädter durch eine Vielzahl haarsträubender Fehlpässe im Aufbauspiel selbst gehörig aus dem Konzept. Glücklicherweise konnte der Sachsenligist davon zunächst kein Kapital schlagen. So zielte Hamin Park aus vielversprechender Position etwas zu hoch (21.), eine Minute später scheiterte Maaz Abdelrahim am gut reagierenden Nico Becker im FC-Gehäuse (22.). „Was wir fortan in Sachen Pass-Qualität und Präzision an den Tag legten, war einfach nicht akzeptabel“, fand Grimmas Coach Alexander Kunert recht deutliche Worte. Aufgrund der Vielzahl von Fehlpässen und Unzulänglichkeiten wurden dementsprechend zwingende Offensiv-Aktionen der Heim-Elf immer seltener. Einzig Testspieler Jakob Funken setzte noch eine Duftmarke, als er nach guter Vorarbeit von Jan Hübner knapp das Tor verfehlte (37.). Ansonsten setzte Taucha fortan die Akzente, auch wenn man durch das extrem fehlerhafte Passspiel der Gastgeber immer wieder diesbezüglich eingeladen wurde. Verfehlten Maaz Abdelrahim (41.) und David Reich (43.) zunächst hauchzart das Ziel, glichen die Gäste kurz vor der Pause nicht unverdient aus. Erneut war ein grober Fehler im Aufbauspiel der Ausgangspunkt, wonach es anschließend blitzschnell ging. Konnte Becker den Schuss von Abdelrahim zunächst parieren, schaltete Hamin Park als Schnellster und drückte den Nachschuss zum 2:2-Pausenstand ins Netz (45.). „Auch dieser Gegentreffer resultierte aus einer Verkettung von Fehlern“, kritisierte FC-Übungsleiter Kunert im Nachgang. „Bezeichnend war hier, wie schlafmützig wir nach dem Abpraller reagiert haben.“

Nach dem Wechsel sahen die knapp 50 Zuschauer dann allerdings eine Vorstellung der Grimmaer Mannschaft, die bestenfalls eines Trauerspiels würdig gewesen wäre. „Wir haben in der zweiten Halbzeit quasi alles vermissen lassen, was mich sehr nachdenklich stimmt“, resümierte Alexander Kunert die zweiten 45 Minuten. „Unsere Körpersprache war eine Katastrophe. Wir agierten ohne jegliches Tempo, ohne Ideen – insgesamt war alles viel zu statisch. Mit Oberliga-Fußball hatte das nicht im Geringsten etwas zu tun.“

Einen kleinen Lichtblick hatte der zweite Durchgang allerdings doch noch parat. Der zur Pause eingewechselte Matty Goldammer war einer der Wenigen, der seine Einsatzchance zu nutzen vermochte. „Für ihn freue ich mich sehr“, resümierte der Grimmaer Coach. „Er spielte sehr mutig und befreit auf – genau das, was ich von allen Spielern verlangt hatte. Seine Leistung in den 45 Minuten war sehr positiv.“ Besagter Youngster, der aus den eigenen A-Junioren in den Herrenbereich aufstieg, war mit einem energischem Antritt Ausgangspunkt einer großen Kopfballchance von Kevin Wiegner, doch drückte dieser das Streitobjekt per Kopf über den leeren Kasten (47.).

Allerdings war es bei den Gastgebern im Anschluss wie abgeschnitten. Durch weitere unerklärliche Fehlpässe im ersten Drittel brachte man sich immer wieder selbst in die Bredouille und gestattete den Gästen daraufhin kurze Weg zum Tor. Als Hamin Park im Eins-gegen-Eins-Duell an Pascal Birkigt scheiterte (57.), hätten schon die Alarmglocken läuten müssen. Die Kunert-Elf schaffte es durch diese mangelnde Präzision im Passspiel so gut wie gar nicht, das Pressing der Gäste zu unterbinden – die Offensiv-Akteure der Muldestädter nahmen fortan überhaupt nicht mehr am Spiel teil. „Wir haben uns den Gegner geduldig zurecht gelegt und konnten aus den Ballgewinnen immer wieder Torgefahr erzielen“, resümierte ein sichtlich zufriedener Tauchaer Coach Marcus Jeckel. „Bis auf wenige Ausnahmen hatten wir das Spiel jederzeit unter Kontrolle, unser Gegen-Pressing zeigte beim Gegner immer wieder Wirkung.“ So gewann sein Team fortan mehr und mehr die Oberhand, da die Grimmaer weiterhin viel zu statisch und fehlerhaft agierten. Zweimal hatte Kapitän David Reich die Gäste-Führung auf dem Fuß, doch war beide Male sein Visier nicht genau genug eingestellt (62., 70.). Doch bereits kurz darauf sollten sich die Gäste für ihre couragierte Vorstellung belohnen. Nach Zuspiel von Maaz Abdelrahim zog Steffen Scheunpflug die Kugel von rechts flach nach innen – der gerade eingewechselte Emilio Monteiro Luis brauchte nur noch den Fuß hinzuhalten, um zum 2:3 einzulochen (72.). Dass mit Scheunpflug (Blau-Weiß Leipzig) und Luis (FC Eilenburg) zwei Neuzugänge an diesem Tor beteiligt waren, freute Gäste-Coach Jeckel umso mehr. „Daran sieht man, dass wir in der Integration der neuen Spieler schon recht weit sind.“

Erst nach dem Rückstand wachten die Grimmaer etwas auf, doch blieb im Offensivspiel weiterhin vieles Stückwerk. Taucha blieb in der Defensive kompakt, nur äußerst selten gelang den Platzherren der Weg in Richtung SG-Gehäuse. Zwei Möglichkeiten verbuchten die Muldestädter in der Schlussphase – zu wenig, wenn man eine Niederlage gegen ein unterklassiges Team verhindern will. Matty Goldammer scheiterte am gut reagierenden Tim Grune (79.), anschließend traf Max Erdmann mit einem Schuss aus zentraler Position nur den Pfosten (81.).

„Unser Sieg hier in Grimma ist absolut verdient“, resümierte Tauchas Coach Marcus Jeckel. „Ich habe von meiner Mannschaft Wille, Leidenschaft und Moral gesehen, was sicherlich mit ausschlaggebend war. Dieser Erfolg wird uns natürlich für die kommenden Aufgaben genügend Selbstvertrauen geben.“ Ganz anders natürlich die Gemütslage seines Grimmaer Kollegen Alexander Kunert. „Ich bin einfach nur enttäuscht – vor allem über die Darbietung meiner Elf nach dem Wechsel. Ich habe keine Führungsspieler gesehen – niemand der in der Lage war, in einer kritischen Phase das Zepter in die Hand zu nehmen und unser Spiel wieder zu ordnen. Weiterhin haben wir den Gegner durch unsere eigenen Fehler zum Toreschießen regelrecht eingeladen. Taucha hat letztlich verdient gewonnen.“

Tom Rietzschel


Im Spiegel der Presse und der Digitalen Medien

Achtungserfolg beim Oberligisten

Grimma. Auch im fünften Testspiel blieb unsere Landesligamannschaft siegreich! Beim Oberligisten FC Grimma stand beim Schlusspfiff ein 3:2 für uns auf der Anzeigetafel. In einer kurzweiligen und temporeichen Partie erzielten Tom Baumgart (12.), Hamin Park (45.) und Emilio Monteiro Luis (73.) die Tore für unser Team. Das gesamte Spiel über begegneten sich beide Mannschaften auf Augenhöhe und bereits nach einer Viertelstunde waren drei Tore gefallen. Zweimal ging der Favorit in Führung, doch ließ sich die Jeckel-Truppe davon nicht beeindrucken, im Gegenteil. Immer wieder wurde der Weg nach vorn gesucht und viele Abschlüsse herausgespielt. Nachdem die Muldestädter durch einen fragwürdigen Strafstoß in Führung gingen, schlug der Landesligavertreter postwendend zurück. Nach einem abgewehrten Freistoß setzte sich Steffen Scheunpflug auf der linken Seite durch, am langen Pfosten sprang Tom Baumgart am höchsten und köpfte zum Ausgleich ein. Aber bereits nach 14 Minuten führte der Oberligist erneut. Wiegner lief allein auf Tim Grune zu und erzielte abgeklärt das 2:1. Allerdings kamen die Grimmaer mit den früh anlaufenden Parthestädter überhaupt nicht zurecht und fanden kaum spielerische Lösungen. Nach einigen knappen Versuchen erzielte Hamin Park praktisch mit dem Pausenpfiff den verdienten Ausgleich. Aus spitzem Winkel zog er einfach mal ab und überraschte damit Becker im Grimmaer Tor.

Die zweite Hälfte begann mit einer Riesenchance für die Gastgeber. Nach einer Flanke von der rechten Seite köpfte ein Grimmaer völlig freistehend neben den Tauchaer Kasten. Die Antwort der Gäste ließ aber nicht lange auf sich warten. Nur kurze Zeit später tauchte Hamin Park allein vorm Torwart der Grimmaer auf, scheiterte aber an diesem. In der 73. Minute erzielte dann der kurz vorher eingewechselte Emilio Monteiro Luis nach toller Vorarbeit von Nico Brehm und Steffen Scheunpflug das 3:2 für die Blau-Gelben. Der Favorit versuchte zwar nochmal alles, um zum Ausgleich zu kommen, doch mit Glück und Geschick wehrten die Männer um Kapitän David Reich alle Angriffe ab.

So blieb es letztendlich bei diesem Achtungserfolg für unser Team und man kann selbstbewusst die nächsten Aufgaben angehen. Am Mittwoch sind wir dann wieder Gastgeber, wenn um 19.00 Uhr die SG Spergau (Landesklasse Sachsen-Anhalt) ihre Visitenkarte auf der Krieke abgibt.

Quelle: www.sg-taucha.de


Bilder vom Spiel

Fotos: Karsten Hannover