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Mirko Jentzsch neuer Assistenz-Trainer beim FC Grimma

Die über ein Jahr vakante Position des Co-Trainers beim Oberligisten FC Grimma ist pünktlich zur Vorbereitung auf die Saison 2021/22 besetzt worden. Der neue Assistenz-Trainer von Alexander Kunert heißt Mirko Jentzsch. „Wir sind uns mit ihm einig“, vermeldete FC-Vorstandsvorsitzender Daniel Kurzbach am Mittwochabend.

Mirko Jentzsch – der Name ist für den Grimmaer Fußballfan sicherlich geläufig. Im Sommer 2016 wechselte der Stürmer von der BSG Chemie Leipzig an die Mulde und trug dabei zwei Spielzeiten das FC-Trikot. Im Sommer 2018 verließ er den FC Grimma und schloss sich der SG Taucha an, wo er bis zum Corona-Abbruch in der Sachsenliga die Töppen schnürte. In seinen zwei Jahren in Grimma erzielte er in der höchsten Spielklasse des Freistaates drei Tore in 25 Begegnungen, doch fiel er aufgrund eines Kreuzbandrisses über ein Jahr verletzungsbedingt aus. Hinzu kommt im sächsischen Pokalwettbewerb noch ein Treffer (Concordia Schneeberg/A) in drei Begegnungen.

Die Karriere des heute 31-Jährigen begann beim Roßweiner SV, wo er die ersten Schritte mit dem Ball am Fuß machte. Über die Station SC Riesa landete er im Nachwuchs bei Dynamo Dresden. Dort erlitt er jedoch im Training einen Kreuzbandriss im rechten Knie sowie einen Meniskusschaden, was ihn gehörig aus der Bahn warf. Nach erfolgreicher Reha wechselte er 2005 zum Lokalrivalen FV Dresden Nord (heute Borea Dresden). Ein Jahr später schloss sich Jentzsch den A-Junioren des damaligen FC Sachsen Leipzig an, wo er mit den Grün-Weißen in der Bundesliga und in der Regionalliga kickte. Nach Abschluss seiner Nachwuchszeit im Jahr 2008 blieb er in Leutzsch und sammelte im Reserve-Team in der Sachsenliga seine ersten Erfahrungen im Herrenbereich (20 Spiele, 3 Tore). Im Sommer 2009 wurde Jentzsch – damals 20-jährig – zum Bornaer SV transferiert, doch infolge der Insolvenz blieb der Mittelstürmer nur eine Saison an der Wyhra (25 Spiele, 3 Tore). Es folgten drei Jahre bei der II. Mannschaft von RB Leipzig, in welcher er 40 Mal in 77 Begegnungen traf (davon 32 Treffer in 51 Spielen in zwei Jahren Sachsenliga). Dies brachte den Regionalligisten ZFC Meuselwitz auf den Plan, wo er im Sommer 2013 hin wechselte. Dort hatte er es jedoch schwer sich durchzusetzen, allzu oft kam er über die Rolle des Einwechselspielers nicht hinaus (20 Spiele, 2 Treffer). Außerdem brachte ihn dort eine Rote Karte gegen Germania Halberstadt (4 Spiele Sperre) zusätzlich außer Tritt. Um jedoch wieder Spielpraxis zu bekommen, wechselte Jentzsch nach nur einer Saison wiederum den Verein und schloss sich im Sommer 2014 dem damaligen Sachsenliga-Wiederaufsteiger BSG Chemie Leipzig an. Zwei Jahre blieb er in Leutzsch (48 Sachsenliga-Spiele, 13 Treffer) – in seiner zweiten Saison konnte Jentzsch mit den Chemikern am letzten Spieltag den Oberliga-Aufstieg realisieren. Doch nachdem klar war, dass mit ihm für die neue Spielklasse nicht mehr geplant wird, klopften die Grimmaer an und sicherten sich im Sommer 2016 die Dienste des damals 27-Jährigen. An der Mulde absolvierte er die ersten 15 Begegnungen am Stück, ehe er sich in Reichenbach in der Anfangsphase schwer am linken Knie verletzte. Jentzsch fiel über ein Jahr aufgrund eines Kreuzbandrisses im linken Knie aus, kam im Anschluss daran allerdings nicht mehr an sein altes Leistungsniveau heran. Dennoch sammelte er in dieser Zeit in Grimma parallel bereits Erfahrungen im Trainerbereich, als er bei den C-Junioren Coach Rico Huber als Assistenztrainer zur Verfügung stand. Im Sommer 2018 entschloss sich Jentzsch abermals den Verein zu wechseln und schloss sich der SG Taucha an, wo er bis zum Corona-Abbruch spielte (41 Sachsenliga-Spiele, 9 Tore).

Der 31-Jährige zweifache Familienvater (Tochter 7 Jahre, Sohn 1 Jahr) kann den Start der Vorbereitung am kommenden Montag kaum noch erwarten: „Ich freue mich sehr, wieder den Weg nach Grimma gefunden zu haben – wenn auch in anderer Rolle als damals. Ich habe mir schon als Spieler schon immer Gedanken gemacht, nach meiner aktiven Karriere eventuell ins Trainergeschäft einzusteigen und sehe hier nun für mich eine große Chance. Aufgrund der langen Corona-Pause und meiner Verletzungshistorie war es unsicher, ob ich der körperlichen Belastung noch einmal Stand halten werde. Demzufolge habe ich mich – auch nach Absprache mit meiner Familie – entschlossen, diesen Weg zu gehen und ins Trainergeschäft einzusteigen. Ich hatte mit der Vereinsführung und Trainer Alexander Kunert sehr gute, vertrauensvolle und konstruktive Gespräche, so dass ich mich sehr freue, dass dies geklappt hat. Dafür bin ich dem Verein auch sehr dankbar. In einem Oberliga-Team als Assistent meine Trainerkarriere beginnen zu können – diese Chance ist einmalig! Ziel muss es sein, die Spieler nicht nur sportlich, sondern auch persönlich weiterzuentwickeln. In der täglichen Trainingsarbeit möchte ich meinen Teil dazu beitragen, dass wir mit der jungen Mannschaft weiterhin durch erfrischenden Fußball beeindrucken und dadurch eine gute Rolle in der Oberliga spielen. Und ja – natürlich freue ich mich auch auf die Zusammenarbeit mit Spielern wie Stefan Tröger, Michel Schwarz, Robin Brand oder Kevin Wiegner – mit denen ich damals noch zusammengespielt habe.“

Auch Trainer Alexander Kunert freut sich auf die Zusammenarbeit seines neuen Mitstreiters. „Wir hatten in den letzten Wochen mehrere Telefonate und persönliche Gespräche, wo ich schnell gemerkt habe, dass wir fußballerisch auf einer Wellenlänge liegen. Mirko soll seine Erfahrungen als Spieler mit einbringen – vor allem die jungen Akteure sollen von seinem Knowhow profitieren. Wichtig ist weiterhin, dass wir beide im Verbund für alle Spieler gute, transparente und nachvollziehbare Entscheidungen treffen. Ich bin froh, nach so einer langen Zeit wieder einen Assistenten an meiner Seite zu haben – dies macht die Steuerung im Trainings- und Wettkampfbetrieb natürlich bedeutend einfacher und entspannter. Die Aufgabenverteilung haben wir bereits in den persönlichen Gesprächen geklärt, so dass ich mich sehr freue, dass er zum Start der Vorbereitung zu meinem Trainer- und Funktionsteam dazugehört.“

 

Archivfoto: Karsten Hannover