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Spiel auf Messers Schneide

Es wurde das von Alexander Kunert erwartet schwere Spiel gegen die Küttner-Schützlinge. Riesa, zum ersten Saisonspiel noch knapp mit 0:1 in Mittweida unterlegen, wollte zum Heimauftakt seine eigenen Fans wieder versöhnen, und hinter sich bringen, Von der ersten Minute merkte man den Nudelstädtern an, dass sie in diesem Spiel als Sieger vom Platz gehen wollen.

 

Die ersten 10 Minuten gingen klar an Riesa, die Gäste zeigten unverständliche Nervösität im Spielaufbau, und in der Verteidigung. Die größte Chance in dieser Phase vergab Andre Köhler, der nach Steilpass von Oliver Pohling am wieder einmal glänzend aufgelegten Jan Evers scheiterte. (2.) Grimma zeigte erstmals das sie im Spiel angekommen sind, als Kevin Wiegners Schuss im Strafraum geblockt wurde, dieser vor die Füße von Andreas Streubel fiel, und dessen Schuss aus 5m in letzter Sekunde ebenfalls geblockt wurde. (9.) Nach 17 Spielminuten dann eine äußerst strittige Situation: Grimma spielte schnell nach vor. Michel Schwarz schickte Robin Brand in halbrechter Position steil in Richtung Riesaer Gehäuse, als der heraus geeilte Alexander Goldhammer die Schnelligkeit von Brand spürte,  legte er ihn unsanft auf die Bretter.

 

Die meisten der Grimmaer Zuschauer dachten sich, dass es in dieser Szene rot geben muss. Der Unparteiische Gunnar Stary entschied allerdings richtigerweise auf gelbe Karte, da etwas zentraler ein Riesaer Verteidiger mitgelaufen war, und theoretisch Brand hätte stellen können. Eine richtige Entscheidung des Schiedsrichtergespann. Der anschließende Freistoß durch Schwarz flog genau auf den Kopf von Streubel, dessen Kopfball Goldhammer gerade noch über die Latte lenken konnte. (18.) Spätestens jetzt war Grimma im Spiel. In dieser Phase gewannen die Muldestädter plötzlich entscheidende Zweikämpfe im Mittelfeld, um dann durch schnelles Kombinationsspiel in die torgefährlichen Zonen zu kommen. Nach 25 Minuten dann die verdiente Führung der Gäste. Wiegner setzt Christoph Jackisch in Szene, der seinerseits eiskalt zum Führungstreffer einnetzt. Der Bann war gebrochen. Grimma spielte in dieser Phase immer wieder gefährliche Bälle ins letzte Drittel, wo entweder ein Abwehrbein schlimmeres verhinderte, oder die Schussgenauigkeit der Offensivkräfte eine Erhöhung des Spielstandes verhinderte.

 

EIn Freistoß von Michel Schwarz brachte dann dennoch richtig Gefahr, als Jackisch auf Toni Ziffert Köpft, und dessen Schuss glänzend von Goldammer pariert wurde. Die anschließende Ecke brachte nichts ein. Kurz vor der Pause dann fast der Ausgleich. Nach Grimmaer Ecke lief ein Konter über die rechte Seite bis fast zur Grundlinie, die Hereingabe in den Rücken der Abwehr setzte Norman Gründler bestens ins Szene, Evers vereitelte in letzter Not mit dem Fuß. Dann war Pause. Alexander Kunert hätte während seiner Halbzeitansprache seinen Mannen gerne Baldrian in den Pausentee getan. Denn was er nach Wiederanpfiff sehen musste, glich der Nervösität der Anfangsphase. Unsicherheiten in allen Mannschaftsteilen trugen zur unentspannten Lage in der Grimmaer Trainerkabine, und zum Haare raufen der mitgereisten Gästefans bei. 

 

Evers musste wieder in die Breche springen, als Paul Kiontke aus rund 17m abzog, und er mit einer Glanzparade seine Mannschaft im Spiel hielt. (57.) Philipp Schröter wechselte gut die Seite mit einer Flanke auf Kiontke, der seinerseits Gründler in Position brachte, und zum in dieser Phase hochverdienten Ausgleich köpfte. (62.) In dieser Phase schien das Spiel den Gästen zu entgleiten. Beim Blick auf die Bank wurden insgesamt drei U21 Spieler erkannt, dessen Einwechslung in dieser Phase den Jungs wahrscheinlich nicht gut getan hätte. So schickte Kunert seinen Co-Trainer Rico Engler zum Warmmachen hinters Tor. Mit seiner Einwechslung wenige Minuten später wollte er die so ersehnte Ruhe ins Spiel bringen, und Entlastungsmöglichkeiten schaffen. Der "Kunertsche-Plan" ging vollends auf. Als Wiegner alleine auf das Tor zu lief wusste Goldhammer schon beim Herauslaufen das es gefährlich wird. Wiegner legt den Ball am Schlussmann vorbei und schießt ins leere Tor. (67.)

 

Grimma schaffte nun ein ums andere Mal die lang ersehnte Entlastung und hielt damit Riesa weit vom eigenen Tor entfernt. Nicklas Koch setzte Jackisch in Szene, der noch knapp das Tor verfehlt (82.), bevor ausgerechnet Engler zum vielumjubelten 3:1 trifft. (86.) Das Spiel war entschieden. Die hitzige Schlussphase sollte dennoch einiges aufwarten lassen. Nachdem Willy Christoph Mörer in Folge unschöner Worte bei den Riesaern mit glatt Rot vorzeitig vom Platz flog (87.), wollte es Stefan Maruhn auf Grimmaer Seite gleich machen, und durfte nach der Ampelkarte in der Nachspielzeit 2 Minuten vor seinen Kollegen unter die Dusche.

Aleander Kunert: "Wir haben heute sehr nervöse Phasen gehabt, in denen das Spiel zu Gunsten der Riesaer zu kippen drohte. Meine Mannschaft hat durch Ihren Willen und auch ein wenig Glück das Spiel nicht aus der Hand gegeben, und im richtigen Moment sich selbst auf die Siegerstraße geführt."

 

Nächte Woche gehts im Sachsenpokal zu Rotation Dresden, und eine Woche später im Punktspiel Zuhause gegen Pirna-Copitz.

 

Grimma: Evers-Mattheus-Konzok (ab 70. Engler)-Maruhn-Tröger-Brand-Jackisch-Schwarz-Wiegner (ab 81. Koch)-Ziffert-Streubel (ab 88. Käseberg)

 

Zuschauer: 232

 

Text: M. Wohllebe