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Vorschau: Das sind die roten Bullen aus Leipzig

RB-Leipzig Fans in der Red Bull Arena
RB-Leipzig Fans in der Red Bull Arena

Nur knapp 45 Kilometer trennen das Grimmaer Stadion der Freundschaft von der Leipziger Red Bull Arena - doch fußballerisch trennen beide Club derzeit doch Welten.

Während unsere heimischen Kicker in der höchsten sächsischen Spielklasse an den Start gehen und in den letzten Jahren immer wieder in der Spitzengruppe zu finden waren, fristen die Stars von RB Leipzig ihr keineswegs tristes Dasein mittlerweile in der Bundesliga, einer der besten Fußballligen der Welt. Die mit unzähligen Nationalspielern gespickten RasenBaller konnten dabei in gerade einmal zwei Bundesligasaison bereits einige wahrlich erstklassige Erfolge vorweisen.

 

 

Franzosenstürmer in Leipzig: Jean-Kevin Augustin
Franzosenstürmer in Leipzig: Jean-Kevin Augustin

Leipzigs Erfolgsmacher: Ralf Rangnick

Kaum einer hat daran gezweifelt, dass sich RasenBallsport Leipzig nach der Vereinsgründung 2009 irgendwann im deutschen Spitzenfußball etablieren wird. Doch der Weg dahin war keineswegs geebnet. Wahrschenlich die bis heute beste Personalentscheidung fiel 2012 als die Verantwortlichen um Red Bull - Gründer Dietrich Mateschitz Fußballlehrer Ralf Rangnick als neuen sportlichen Kopf der Leipziger RB-Familie engagierten. Genau der Mann, der nicht nur als Fußballprofessor auf sportlicher Ebene als Experte gilt, sondern auch als Vorreiter einer Zeit, in der der Fokus auf viel mehr als dem reinen Trainingsalltag liegt.
Wer sollte besser wissen, wie man einem Club nach ganz oben führt, als Ralf Rangnick? Dieser hatte bereits mit der TSG 1899 Hoffenheim - einem 'Provinzklub' aus Sinsheim (35.000 Einwohner) - den Bundesligadurchmarsch geschafft. Mit, nach und vermutlich auch durch Ralf Rangnick schafften es die Leipziger, mehr und mehr Experten aus unterschiedlichsten Abteilungen zu gewinnen. Bis heute ist die Erfolgsgeschichte eng mit dem gebürtigen Schwaben verbunden, der zeitweise auch die sportlichen Geschicke von Red Bull Salzburg leitete.

 

Aufstieg mit Hindernissen

Wer im Jahr 2009 dachte, dass es fortan Schlag auf Schlag geht und Aufstieg auf Aufstieg folgen würde, sah sich recht schnell getäuscht. Mehr Zeit als es den Meisten lieb war, mussten sich die Fußballer von RB Leipzig lange Zeit mit niederklassigem Fußball begnügen. Nach dem direkten Aufstieg aus der Oberliga Nordost am Ende der Saison 2009/2010, brauchte es ganze drei Anläufe bevor 2013 der Aufstieg in die dritte Liga und der direkte Durchmarsch in die 2. Liga gelangen. Spätestens jetzt waren die Erfolgsaussichten klar: RB Leipzig wird - früher oder später - in der Bundesliga auf Punktejagd gehen. Nach dem fünften Tabellenplatz in der ersten Zweitligasaison war es dann 2016 soweit: RBL stieg als Zweitplatzierter hinter dem SC Freiburg in die Bundesliga auf. Das Ziel, sich dort zu etablieren und die Klasse frühzeitig zu sichern wurde im ersten Jahr mehr als übertroffen. Aufsteiger RasenBallsport Leipzig holte nach einer sensationellen Premierensaison den 2. Tabellenplatz und sicherte sich damit nicht nur ein weiteres Jahr Bundesliga, sondern auch die erste Teilnahme an einem europäischen Wettbewerb: Champions League! Die Leipziger wussten dabei nicht nur mit erfolgreichem, sondern auch sehenswertem Fußball für Begeisterung zu sorgen. Wer erinnert sich nicht an das Spiel gegen Rekordmeister Bayern München, welches am Ende zwar 4:5 verloren ging, aber allen gezeigt hat: Da gibt es einen Club, der es mit seinen jungen, wilden Kickern den Etablierten zeigen will - und kann!

 

  • 2009/2010: Oberliga Nordost
  • 2010/2011: Regionalliga Nord
  • 2011/2012: Regionalliga Nord
  • 2012/2013: Regionalliga Nordost
  • 2013/2014: 3. Liga
  • 2014/2015: 2. Bundesliga
  • 2015/2016: 2. Bundesliga
  • 2016/2017: 1. Bundesliga
  • 2017/2018: 1. Bundesliga
  • 2018/2019: 1. Bundesliga

 

In der Saison 2017/2018 spielten die Leipziger zudem in der Championsleague. Zur neuen Saison bestreitet das Team der Leipzig die Qualifikationsrunden für die Europa League. Mit Julian Nagelsmann haben sich die RasenBaller ab 2019 einen der gefragtesten Trainer Deutschlands gesichert. Der heute 30jährige kommt von der TSG 1899 Hoffenheim nach Sachsen.

Sportdirektor Ralf Rangnick wird in der Saison 2018/2019 interimsweise wieder Cheftrainer der Leipziger. Ihm zur Seite stehen die Assistenztrainer Robert Klauß (von RB Leipzig U19),  Jesse Marsch (von Red Bull New York) und Lars Kornetka (von Bayer 04 Leverkusen). Der bisherige Co-Trainer Zsölt Löw schließt sich für eine kolportierte Ablösesumme von 1,5 Millionen Euro Thomas Tuchel und Paris Saint Germain an.

 

 

Die Roten Bullen kommen nach Grimma!
Die Roten Bullen kommen nach Grimma!

FIFA Weltmeisterschaft 2018
Drei Spieler des aktuellen RBL-Kaders liefen bei der WM 2018 in Russland für ihre Teams auf. Timo Werner (Deutschland) konnte zwar Ansätze seiner Schnelligkeit und Spritzigkeit zeigen, das historische Vorrunden-Aus des Weltmeisters von 2014 aber nicht verhindern.

Youssuf Poulsen (Dänemark) schaffte es bis ins Achtelfinale des Wettbewerbs. Nachdem er im ersten Spiel gegen die Auswahl Perus das entscheidende 1:0 erzielte, kam er gegen Australien (1:1) erneut zum Einsatz. Es folgte eine persönliche Spielpause gegen Frankreich (0:0) und ein Einsatz beim Achtelfinalspiel gegen Kroatien (3:4 n.11m.).

Bis ins Viertelfinale schaffte es der Schwede Emil Forsberg mit seinem Nationalteam. Ganze fünf Einsätze, gegen Südkorea (1:0), Deutschland (1:2), Mexiko (3:0), Schweiz (1:0, Tor Forsberg) und England (0:2), stehen für den 25-jährigen zu Buche.

 

Info am Rand: Im Testspiel bei uns in Grimma werden die genannten Nationalspieler vermutlich nicht dabei sein.

 

 

Deutschlandstar: Nationalspieler Timo Werner (rechts)
Deutschlandstar: Nationalspieler Timo Werner (rechts)

Scouting mit System
Die Devise ist klar: RBL setzt auf junge Spieler, die oftmals noch kaum einem außerhalb der Berater- und Scoutingszene bekannt sind und große Ziele haben. Und das mit Erfolg. Das Scoutingnetzwerk von RasenBallsport Leipzig ist derart engmaschig, dass es vermutlich keinen Spieler auf der Welt gibt, über den die Leipziger Späher Nichts wissen. Ob Emil Forsberg, Yussuf Poulsen, Naby Keita oder zuletzt Marcelo Saracchi - Sie alle waren mehr oder minder unbekannt, als der Weg in die RB-Familie führte und keiner war auch nur ansatzweise ein "Superstar". Jung, dynamisch, erfolgshungrig. Die Verantwortlichen der Leipziger haben gezeigt, dass sie in der Lage sind, potentielle Top-Stars bereits in einer Frühphase deren Karriere zu entdecken und - wie im Falle Naby Keita - gewinnbringend zu veräußern. Der Nationalspieler Guineas wechselt zur Saison 2018/2019 für kolportierte 70+ Millionen Euro zu Jürgen Klopps FC Liverpool.

 

 

Talente im Austausch: FC Grimma und RB Leipzig
Auch im Nachwuchsbereich profitieren unzählige Clubs von den Möglichkeiten einer Zusammenarbeit mit den Leipziger Kollegen. So auch unser FC Grimma. Eine große Anzahl an Talenten haben den Sprung in die Teams von RBL geschafft, viele von Ihnen kommen Jahre später wieder zurück - bestens ausgebildet. Ein Nutzen, der beiden Vereinen hilft! Eine Auswahl an Nachwuchsspielern, die für beide Teams aktiv sind/waren.

  • Moritz Schulze (heute RB Leipzig U19)
  • Moritz Mäde (heute FC Grimma U19)
  • Niklas Hentschel (heute FC Grimma U19)
  • Robin Spreitzer (heute RB Leipzig U17)
  • Timon Schmidt (heute 1.FC Lok Leipzig U17)
  • Ben Keßler (heute FC Erzgebirge Aue U17)
  • Martin von Thun (heute Eintracht Braunschweig U17)
  • Luc Elsner (heute FC Erzgebirge Aue U15)
  • Leo Ackermann (heute RB Leipzig U15)
  • Anton Weitzmann (heute FC Grimma U15)
  • Ben Kettenbeil (heute FC Grimma U15)
  • Moritz Ae (heute RB Leipzig U14)
  • u.v.m.

 

Zukünftig wollen beide Vereine weiterhin enger zusammenarbeiten. Über die im Nachwuchsbereich geplanten Möglichkeiten der Kooperation werden wir informieren.

 

 

 

(C) Bildrechte: Mit freundlicher Genehmigung von RasenBallsport Leipzig e.V.