FC Grimma – FC 1910 Lößnitz  3:0 (2:0)

Grimma: Evers – Mattheus, Maruhn (ab 11. Kurzbach), Tröger, Brand, Jackisch, Markus, Theinert, Wiegner (ab 83. Konzok), Ziffert, Streubel (ab 76. Diaby) – Trainer: Kunert

Lößnitz: Hettwer – Frenzel (ab 74. Prügner), Graf (ab 61. Wanzek), Wölfel, Sprunk, Becher, Wessel (ab 74. Schreiter), Trehkopf, Troschke, Werneke, Thiam – Trainer: Klingbeil

Schiedsrichter: Jäger (Leipzig) – Schiedsrichter-Assistenten: Thieme, Reiche (beide Leipzig) – Tore: 1:0 Wiegner (26.), 2:0 Theinert (38.), 3:0 Kurzbach (90.+3) – Gelbe Karten: Theinert (Foulspiel – 4.), Kurzbach (Foulspiel – 42.), Streubel (Foulspiel – 73.) – Frenzel (Foulspiel – 25.), Werneke (Unsportlichkeit – 81.) – Gelb-Rote Karten: Thiam (Lößnitz) wegen wiederholten Foulspiels (22.) – Reservebänke: Birkigt (Tor), Käseberg – Köpsel (Tor), Yahya, Tchagbele, Lauckner – Zuschauer: 148 im Stadion der Freundschaft zu Grimma

Grimma. Der FC Grimma hat das Spitzenspiel gegen den Tabellenführer aus Lößnitz verdient mit 3:0 gewonnen. Nach dem Erfolg im Heimspiel konnte man auf einen Zähler an den Spitzenreiter herankommen, und steht nun vor dem Auswärtsspiel am Mittwoch in Mittweida in der guten Ausgangsposition, erster Verfolger der Lößnitzer zu sein. Von der ersten Minute an entwickelte sich im Stadion der Freundschaft ein echtes Spitzenspiel. Lößnitz, zunächst etwas abwartend und um Sicherheit im eigenen Spiel bemüht, und Grimma von Anbeginn hellwach und zielstrebig. Bereits nach zehn Minuten verlor der FC seinen Kapitän Stefan Maruhn, der sich bei einem Zweikampf im Mittelfeld schwer verletzte. Noch in der Anfangsphase eines schnellen Lößnitzer Tempogegenstoßes musste der Captain einen entscheidenden Zweikampf spielen, wobei er sich unglücklich das linke Knie verdrehte.

Nach kurzer Behandlungspause musste Maruhn mit schmerzverzehrtem Gesicht vom Platz geführt werden. Ein Dank sei an dieser Stelle nochmal an den Lößnitzer Spieler gerichtet, der hierbei tatkräftig zur Seite stand. Gerade wegen einer gesunden sportlichen Rivalität zwischen beiden Mannschaften ist dies keine Selbstverständlichkeit. Wünschen wir Stefan Maruhn alles Gute, dass die Verletzung vielleicht doch nicht so ernst ist, wie es zuerst den Anschein machte. Die Kapitänsbinde übernahm fortan Jan Evers. Nachdem der erste Schockmoment überwunden war und Grimma langsam wieder zurück ins Spiel fand, fiel fast aus dem nichts das 1:0 durch Kevin Wiegner (26.). Christoph Jackisch hatte sich den Ball in halbrechter Position zum Freistoß hingelegt und mit einer gefühlvollen Flanke den Kopf von Andreas Streubel und Toni Ziffert gesucht. So richtig kamen beide aber nicht an den Ball. Der Lößnitzer Verteidiger, der ebenfalls mit zum Kopfball hochstieg, köpfte das Spielgerät auf Zifferts Brust, von wo der Ball maßgenau vor die Füße von Wiegner fiel. 1:0 für Grimma. Zu diesem Zeitpunkt waren die Gäste nur noch mit zehn Mann auf dem Feld. Nach wiederholtem Foulspiel von Tony Thiam zeigte ihm Schiri Jäger die Ampelkarte, und schickte ihn somit vorzeitig zum Duschen. Trotz Unterzahl steckten die Gäste niemals auf und zeigten, dass sie zurecht an der Tabellenspitze stehen. So hatte zum Beispiel Marcel Becher die Riesenchance zum Ausgleich, als er einen Distanzschuss aus rund 19 Matern an die Lattenkante knallte (27.). Der Grimmaer Schlussmann wäre hier machtlos gewesen. Auf der anderen Seite machte es Max Theinert besser: Sein Distanzschuss aus halblinker Position landete direkt im Winkel (38.). Die Entscheidung hatte dann Wiegner kurz vor der Pause auf den Fuß, als er allein auf Patrick Hettwer zulief, und den Ball links am Tor vorbei legte.

Kunert machte in der Pause nochmal darauf aufmerksam, dass das Spiel noch nicht entschieden ist. Trotz nummerischer Unterzahl spielten die Gäste aus dem Erzgebirgskreis einen richtig guten Fußball.

Auch in Halbzeit zwei kamen sie des Öfteren ins  letzte Drittel der Grimmaer, wo sie sich einiges an gefährlichen Situationen erarbeiteten. Die erneute Entscheidung hatte auf Grimmer Seite erneut Wiegner, der Hettwer umkurvte und vor dem leeren Tor aus spitzem Winkel drüber schoss (56.). In dieser Situation wäre vielleicht die Hereingabe auf den frei stehenden Robin Brand die bessere Variante gewesen. Während sich Oliver Kurzbach erst aus der Distanz versuchte (64.), hatte er kurze Zeit später erneut die Chance zum 3:0 auf dem Fuß. Nach einem Jackisch-Freistoß an den rechten Innenpfosten sprang der Ball Kurzbach am anderen Pfosten aus rund drei Metern Torentfernung vor die Füße. Anstatt den Ball zu versenken, testete er die Standfestigkeit des zweiten Pfostens (73.). In der Schlussphase drohte das Spiel nochmal in Richtung der Gäste zu kippen: Nach einem langen Ball auf Karsten Wernecke klärt Evers nochmals in höchster Not vor seinem Gegenspieler (77.). Das war allerdings trotz Druckphase in der letzten Viertelstunde die einzige Großchance zum Anschlusstreffer. Den Schlusspunkt auf Grimmer Seite setzte dann noch Kurzbach zum 3:0-Endstand in der Nachspielzeit (90.+3).

Respekt an Lößnitz, die im wesentlichen dazu beigetrage haben, dass die anwesenden 148 Zuschauer ein wirklich gutklassiges Landesliga Punktspiel gesehen haben.

Matthias Wohllebe 

SV Einheit Kamenz – VfB Empor Glauchau  4:0 (2:0) 

FV Eintracht Niesky – SV Germania Mittweida  1:2 (1:1)

Großenhainer FV 90 – BSG Stahl Riesa  0:1 (0:1)

Kickers 94 Markkleeberg – VfL Pirna-Copitz 07  2:0 (1:0)

Radebeuler BC 08 – BSC Rapid Chemnitz  3:1 (1:0)

SV Olbernhau – SG Taucha 99  0:1 (0:0) ► Ergebnis später annulliert, da Rückzug Olbernhau

FSV 1990 Neusalza-Spremberg – SSV Markranstädt  0:0