Datum: Mittwoch, 01.05.1985

Anstoß: 15.00 Uhr

Spielort: Friedrich-Ludwig-Jahn-Stadion, Grimma

Ergebnis: 3:0 (1:0)

Zuschauer: 3.000



DDR-Liga Staffel B • 29. Spieltag

BSG Motor Grimma – SG Dynamo Eisleben  3:0 (1:0)

Grimma: Fischer – Thalmann, Lorenz, Großmann, Blankenburg, Schilling, Eichhorn, M. Schwurack, Rusch, Pannicke, Hunger – Trainer: Lisiewicz

Eisleben: Friedrich – Stamm, Etzrodt, Gareis, Keller, Leinen, Schmidt, Hartmann, Romanowsky, Ludwig, Auffenbauer – Trainer: i.V. Grzega

Schiedsrichter: Robel (Briesen) – Tore: 1:0 Lorenz (8.), 2:0 Thalmann (49., Foulstrafstoß), 3:0 Hunger (65.) – Gelbe Karten: M. Schwurack – Etzrodt, Gareis – Zuschauer: 3.000 im Friedrich-Ludwig-Jahn-Stadion zu Grimma


Liga-Berichterstattung

Vor dem direkten Duell am Wochenende hat sich Sachsenring Zwickau wieder die Spitzenposition der Staffel B geangelt. Im heimischen Georgi-Dimitroff-Stadion gelang gegen Motor „Fritz Heckert“ Karl-Marx-Stadt ein 1:0 (1:0)-Arbeitssieg, so dass die Westsachsen nach dem letzten Ausrutscher in Sondershausen (0:0) wieder in die Erfolgsspur gelangt sind. Zwar taten sich die Croy-Schützlinge gegen einen sehr destruktiv agierenden Gegner lange Zeit schwer, doch letztlich zählen im Aufstiegskampf nur die beiden Punkten. Mit seinem elften Saisontreffer entschied Mittelfeld-Akteur Ralf Schneider die Partie zugunsten der Gastgeber (20.), die jedoch große Probleme hatten, sich gegen diesen kompakten Gegner Tormöglichkeiten zu erspielen. Erst in der Schlussphase kamen die abstiegsbedrohten Gäste aus ihrem Schneckenhaus hervorgekrochen, doch allzu zwingend wurde die Göcke-Elf nicht. So fährt Sachsenring am Wochenende durchaus mit Selbstvertrauen nach Halle.

Der HFC musste in Erfurt dagegen einen Punkt abgeben und konnte von Glück reden, dass Burkhard Pingel kurz vor dem Abpfiff noch das 2:2 erzielte (90.). Trotz der frühen Führung, durch das 15. Saisontor von Uwe Machold (8.), fand der HFC diesmal keine Sicherheit im Spiel. Die Erfurter Youngster bereiteten dem Favoriten große Probleme – durch Treffer von Frank Holick (24.) und Horst Linde (57.) roch es sogar nach einer Überraschung. Erst als der HFC die Brechstange auspackte, kam die Keller-Elf zu Gelegenheiten. Zwar gelang noch der 2:2-Ausgleich, doch die Tabellenführung sind die Saalestädter erst einmal wieder los.

Während sich im Aufstiegsrennen nur noch zwei Mannschaften duellieren, geht es im Kampf um Klassenerhalt weiterhin hoch her. Nach vier Niederlagen in Folge gelang Vorwärts Dessau daheim gegen Bischofswerda endlich wieder einmal ein Sieg. Mit 1:0 (1:0) wurden die Oberlausitzer bezwungen und der freie Fall gestoppt. Dabei griffen die Muldestädter auf die Grundtugenden zurück und fanden über den Kampf zum Spiel. Aufgrund der deutlichen Feldvorteile kam der Siegtreffer von Andreas Brinkmann (70.) nicht von ungefähr, auch wenn es die Armee-Elf in der Schlussphase versäumte, das Resultat anwachsen zu lassen. Dieser Sieg dürfte der Piepenburg-Elf einiges an Selbstvertrauen verleihen – mit dem Abstieg dürfte man in Dessau nun nichts mehr zu tun haben.

Auch Motor Grimma machte am Wochenende einen riesengroßen Schritt in Sachen Klassenerhalt. Nach dem Sieg in Dessau (1:0) bezwang man nun vor 3.000 Zuschauern im Friedrich-Ludwig-Jahn-Stadion Dynamo Eisleben mit 3:0 (1:0) und machte in der Tabelle einen gewaltigen Sprung nach vorn. Dagegen scheint Eisleben nun total von der Rolle zu sein. Nach der vierten Niederlage in Folge sind die Dynamos nur aufgrund des leicht besseren Torverhältnisses aktuell auf keinem Abstiegsplatz postiert, doch sind in Eisleben derzeit die Alarmglocken nicht zu überhören.

Auf dem ersten Bezirksliga-Rang liegt aktuell die Elf von Motor „Fritz Heckert“ Karl-Marx-Stadt. Auch die Männer von der Kurt-Wieland-Straße leisteten sich vier Niederlagen in Folge, was das Abrutschen in die Rote Zone zur Folge hatte. Am Wochenende steht die Mannschaft von Trainer Wilfried Göcke daheim gegen den bereits feststehenden Absteiger Robotron Sömmerda absolut in der Pflicht. Alles andere als ein Doppelpunktgewinn steht nicht zur Diskussion!

Aufbau Krumhermersdorf und Chemie Markkleeberg nahmen sich beim 1:1 (1:0) gegenseitig die Punkte weg, so dass beide Teams weiterhin akut gefährdet sind. Letztlich hilft den Gästen dieser Zähler bedeutend mehr, auch weil die Erler-Schützlinge lange einem Rückstand hinterherlaufen mussten.

Ähnliches trifft auf Wismut Gera und die Oberliga-Reserve des FC Carl Zeiss Jena zu. Das direkte Duell im Geraer Stadion der Freundschaft brachte beim 0:0 keinen Sieger, so dass beide Mannschaften weiterhin zwei Zähler Vorsprung vor den Abstiegsrängen haben. Während die Gäste mit diesem Punkt ganz gut leben können, hatte man sich bei Wismut allerdings mehr vorgenommen. Spielerisch lag bei den Gastgebern einiges im Argen, nur zwei Siege aus den letzten neun Begegnungen haben durchaus Spuren hinterlassen. Insgesamt war es eine Partie auf äußerst überschaubarem Niveau, das torlose Remis war angesichts der Darbietungen das allzu logische Resultat. Für Gera steht mit der Auswärts-Begegnung an der Markkleeberger Lauer eine schwere Prüfung bevor, Jenas Reserve fordert im heimischen Ernst-Abbe-Sportfeld die wiedererstarkten Böhlener heraus.

Apropos Chemie Böhlen: Nach neun Begegnungen ohne Niederlage hat sich die Mannschaft von Trainer Hans Welwarsky mittlerweile auf Rang fünf hochgearbeitet. Am Mittwoch konnte man die Serie auf zehn erweitern, auch wenn man dafür überhaupt nichts leisten musste. Gegner Kali Werra Tiefenort hatte Probleme bei der Anreise und konnte die Anstoßzeit um 15.00 Uhr an der Böhlener Jahnbaude nicht wahrnehmen. Die Folge war ein Nichtantritt Tiefenorts. Vielleicht hätten die Südthüringer ihren Rückstand auf das rettende Ufer von fünf auf drei Punkte reduzieren können? Den Gastgebern konnte dies egal sein, das Sportgericht des DFV wertete die Partie mit 3:0 für Chemie. Des Weiteren konnte Böhlen vor dem Spiel bei der Jenaer Reserve wertvolle Kräfte sparen.


Der Spieltag in der Übersicht

Motor Grimma – Dynamo Eisleben  3:0 (1:0)

Grimma: Fischer – Thalmann, Lorenz, Großmann, Blankenburg, Schilling, Eichhorn, M. Schwurack (V), Rusch, Pannicke, Hunger – Trainer: Lisiewicz

Eisleben: Friedrich – Stamm, Etzrodt (V), Gareis (V), Keller, Leinen, Schmidt, Hartmann, Romanowsky, Ludwig, Auffenbauer – Trainer: i.V. Grzega

Schiedsrichter: Robel (Briesen) – Tore: 1:0 Lorenz (8.), 2:0 Thalmann (49., Foulstrafstoß), 3:0 Hunger (65.) – Zuschauer: 3.000 im Friedrich-Ludwig-Jahn-Stadion zu Grimma

 

Motor Nordhausen – Dynamo Dresden II  0:2 (0:1)

Nordhausen: Michalowski – Zelßmann, H. Weißhaupt, Kaseletzky, Kiel, Müller (V), Möhring, Karthäuser, J. Weißhaupt, Häusler, Demme – Trainer: Hartmann

Dresden II: Kuhl – Wude, A. Schmidt, Leonhardt, Kretzschmar, Diebitz, Brückner, Schulz (V), Kreibich, Gottlöber, Seifert (ab 46. Losert) – Trainer: Haustein

Schiedsrichter: Schneider (Blankenburg) – Tore: 0:1 Diebitz (39.), 0:2 Wude (51.) – Zuschauer: 1.800 im Albert-Kuntz-Sportpark zu Nordhausen

 

Wismut Gera – Carl Zeiss Jena II  0:0

Gera: Gottschalk – M. Klammt (V), Hoppe (V), Rosenkranz, Göhr, Reichmann, Neuber (V), Kaiser, P. Klammt, Heuschkel, Gareis – Trainer: Memmler

Jena II: Schumann – Szepanski, Röser (V), Penzel, Ludwig, Schmiecher, Schilling, Steinborn, Roß (V), Hegeholz, Ullrich – Trainer: Stein

Schiedsrichter: Kiefer (Merseburg) – Zuschauer: 700 im Stadion der Freundschaft zu Gera

 

Aufbau Krumhermersdorf – Chemie Markkleeberg  1:1 (1:0)

Krumhermersdorf: Köhler – Schuffenhauer, Sorge, Weißmann, Messig, U. Arnold, J. Arnold, Böttcher, Welzl, Sachse (V), Seefeldt – Trainer: Schädlich

Markkleeberg: Niklasch – Sekora, Fritsche, Matychowiak, Witt, Hilbig, Geßner (ab 46. Brix/V), Ziffert, Schenkel, Tillmann (V), Uder – Trainer: Erler

Schiedsrichter: Szott (Schönfeld) – Tore: 1:0 Sachse (22.), 1:1 Weißmann (73., Selbsttor) – Zuschauer: 650 im Stadion der Bauarbeiter zu Krumhermersdorf

 

Vorwärts Dessau – Fortschritt Bischofswerda  1:0 (0:0)

Dessau: Hedtke – Fräßdorf, Becker (V), Schinköth, V. Schmidt, Kittner, Rietzschel, Wolf, Schlieder, Brinkmann, Dämmrich – Trainer: Piepenburg

Bischofswerda: Seewald – Kleditzsch, Pordzik, Petersohn (V), St. Schmidt, Gräulich, Bär, Thiel, Hain, Merkel, Bank  – Trainer: Rau

Schiedsrichter: Sather (Grimma) – Tor: 1:0 Brinkmann (70.) – Zuschauer: 500 im Paul-Greifzu-Stadion zu Dessau

 

Robotron Sömmerda – Kali Werra Tiefenort  2:2 (1:0)

Sömmerda: Berger – Hoch, Göbel, Häußler, Appelt, Mascher, Schröter, Schneider (V), Graf, Aschmann, Kraußer – Trainer: Klepsch

Sondershausen: Ramme – Hermannstädter, Brosselt, Göttlich (V), Demmer, Zenkner, Garthof, A. Schmidt, Kampa, Kufs, Roß – Trainer: Sewe

Schiedsrichter: Hense (Halle) – Tore: 1:0 Göbel (40.), 1:1 A. Schmidt (55.), 2:1 Göbel (69.), 2:2 Kufs (76., Foulstrafstoß) – Zuschauer: 700 im Kurt-Neubert-Sportpark zu Sömmerda

 

Sachsenring Zwickau – Motor „Fritz Heckert“ Karl-Marx-Stadt  1:0 (1:0)

Zwickau: Alscher – Keller, Langer, Babik, Schykowski, Wagner, Oevermann, Schneider, Schlicke, Trocha, Schneidenbach (V) – Trainer: Croy

„Fritz Heckert“: Dr. Fichtner – Löschner, Boensch, Grunwald, Meinhold, Eitemüller, Tipold, Gerstenberger (V), Schädlich, Göldner, Schubert – Trainer: Göcke

Schiedsrichter: Demme (Schloßvippach) – Tor: 1:0 Schneider (20.) – Zuschauer: 2.000 im Georgi-Dimitroff-Stadion zu Zwickau

 

Rot-Weiß Erfurt II – Hallescher FC Chemie  2:2 (1:1)

Erfurt II: Stangner – Trölitzsch, Troemel, Abel, Ratz, Bojara (ab 46. Linde), Holick, Jäger, Fehrenbacher, Thon, Petermann – Trainer: Krebs

HFC: Hoffmeister – Radtke, Herms, Strozniak, Schliebe, Pingel, Machold, Schmidt, Michel, Lorenz, Hesselbarth – Trainer: Keller

Schiedsrichter: Gläser (Breitungen) – Tore: 0:1 Machold (8.), 1:1 Holick (24.), 2:1 Linde (57.), 2:1 Pingel (90.) – Zuschauer: 300 am Sportplatz Grubenstraße zu Erfurt

 

Chemie Böhlen – Kali Werra Tiefenort

Sportgerichtswertung: 3:0 für Böhlen, da Tiefenort nicht antrat!