Datum: Sonntag, 21.03.1999

Anstoß: 14.00 Uhr

Spielort: Stadion der Freundschaft, Grimma

Ergebnis: 3:1 (2:0)

Zuschauer: 320



NOFV-Oberliga Süd • 21. Spieltag

SV 1919 Grimma – FC Energie Cottbus Amat.  3:1 (2:0)

Grimma: folgt – Trainer: Lisiewicz

Cottbus Amat.: folgt – Trainer: Meseck

Schiedsrichter: Wehnert (Haselbachtal) – Tore: 1:0 Zieger (20.), 2:0 Mähne (38.), 2:1 Taylor (85.), 3:1 Zieger (88.) – Gelb-Rote Karten: Pörschmann (Grimma) wegen wiederholter Unsportlichkeit (89.) – Zuschauer: 320 im Stadion der Freundschaft zu Grimma


Spielberichte

Traumhalbzeit brachte SV 1919 den Sieg

Grimma. Aus einer geschlossenen Mannschaftsleistung der Grimmaer Fußballer gegen Cottbus ragte einer noch heraus: Nico Zieger. Nicht nur körperlich, sondern auch durch seine wichtigen Tore machte der „Lange“ erneut auf sich aufmerksam. Neben seiner Luft zum Laufen hatte er auch noch welche, um mit Schiri Wehnert (Reichenbach) zu debattieren. Trainer Rainer Lisiewicz’s Frage an Nicos Vater im Publikum: 2Hat der zu Hause auch immer das letzte Wort?“ Auf dem Rasen durfte es der Lange diesmal haben. Als Cottbus den Anschlusstreffer erzielte, machte Nico mit seinem Tor zum 3:1  den Grimmaer Sieg perfekt (88.).

Da verstummte selbst die „Senfgurkenmafia“. Die Cottbuser Fans waren neben den Grimmer Spielern bis dahin die einzigen, die im Stadion für Stimmung sorgten. Leider! Vom Grimmaer Fanblock war weder etwas zu sehen noch zu hören. Dabei brauchte man diesmal keine Angst vor Randalen zu haben. Die „Mafiosi“ gaben sich zwar kriegerisch, wollten aber einfach nur Spaß beim Fußball haben. Immer wieder schallte ihr Ruf durchs Stadion der Freundschaft: „Anfeuern – ja, Randale – nein, lasst uns alle Freunde sein!“ Freundschaft hin, Freundschaft her. Spätestens bei den Punkten hört sie auf. Das bewiesen Grimmas Fußballer nachdrücklich. Aus den drei Heimspielen gegen Bischofswerda, Cottbus und Dresden Nord wollen sie sieben Punkte holen – sechs sind es mittlerweile. Dabei kamen die Amateure aus Cottbus keinesfalls als Punktlieferant an die Mulde, immerhin waren sie Tabellendritter.

Aber der SV 1919 Grimma bot dem Gegner und den 320 (!) Zuschauern speziell eine erste Halbzeit, wie sie so wohl noch nicht dagewesen ist. Die Gäste wurden in ihrer Hälfte eingeschnürt, kamen in diesen 45 Minuten zu keiner Torchance. Die Grimmaer Abwehr erwies sich bei den wenigen Cottbusser Vorstößen als sattelfest. Im Gegenteil, die Grimmaer Verteidiger schalteten sich immer wieder in eigene Angriffe ein. So wie Nico Zieger, der mit viel Übersicht das 1:0 besorgte (20.). Auch beim zweiten Treffer der Grimmaer durch Thomas Mähne war mit Ragnar Zaulich ein Verteidiger der Vorbereiter. Ragnar hatte weit in der eigenen Hälfte ein Solo angesetzt, spielte dann zu Thomas Mähne, der vollendete.

Gab es in diesem Spielabschnitt nichts zu klagen, kam Schiedsrichter Wehnert in der zweiten Spielhälfte von seiner Linie ab. Durch ein paar zweifelhafte Entscheidungen beschwor er Debatten mit den Spielern herauf, die er durch Gelbe Karten (Schößler, Ziffert) wieder einzudämmen versuchte. Und der Unmut der Spieler war zu verstehen. Dem Anschlusstreffer (Taylor/85.) ging ein Handspiel voraus. Nicht zu verstehen allerdings war Heiko Pörschmanns Reaktion nach dem 3:1. In so einer Situation darf man den Schiedsrichter höchstens an- aber keinesfalls auslachen. Jedenfalls ging der Grimmaer danach mit Gelb-Rot schnurstracks unter die Dusche. Alles in allem ein Spiel, das nicht nur gegen Dresden-Nord auf mehr Zuschauer hoffen lässt.

Andreas Rücker


Der Spieltag in der Übersicht

VfB Chemnitz – SSV Erfurt-Nord  1:3

FC Carl Zeiss Jena II – Bischofswerdaer FV 08  1:2

SV JENAer Glaswerk – VfL Halle 96  1:3

FV Dresden Nord – FSV Wacker 90 Nordhausen  0:2

FSV Hoyerswerda – 1. FC Aschersleben  3:0

SV Fortuna Magdeburg – 1. Suhler SV 06  1:2

Bornaer SV – VfB Leipzig II  1:1

SV 1919 Grimma – FC Energie Cottbus Amat.  3:1