· 

Trotz Steigerung zu den Vorwochen: Pokalwettbewerb für Grimma beendet


Wernesgrüner-Sachsenpokal • Achtelfinale

 SC Freital – FC Grimma  3:1 (2:1)

Freital: Kamenz – von Brezinski, Ranninger, Fluß, R. Michael (ab 67. Ph. Schmidt) – Schulze, M. Schmidt (ab 88. Adler), Frenzel, Weidauer (ab 82. C. Müller) – Weinhold (ab 67. Hennig), Wessely (ab 88. Wermann) – Trainer: i.V. Beck

Grimma: T. Jentzsch – Walter, Bartsch, T. Ziffert, Markus (ab 65. Farkas) – Jackisch, Beiersdorf, Choschnau, Spreitzer – Böhme, Tröger (ab 90. Stockmann) – Trainer: St. Ziffert

Schiedsrichter: Leihkauf (Jößnitz) – Schiedsrichter-Assistenten: Kehl (Reichenbach), Scheffel (Schönfels) – Tore: 1:0, 2:0 Weinhold (22., 32.), 2:1 Bartsch (39.), 3:1 Ranninger (81.) – Gelbe Karten: M. Schmidt (Foulspiel – 56.), Frenzel (Foulspiel – 90.+2) – Farkas (Foulspiel – 85.) – Reservebänke: Scholz (Tor), Mellem – Schiffel (Tor), Ackermann, Rietschel, Diermann – besondere Vorkommnisse: Spiel begann nach der Halbzeit mit einer zehnminütigen Verspätung, da die Flutlichtanlage kurzfristig ausfiel – Zuschauer: 371 im Johannes-May-Stadion zu Freital

 

Freital. Für den FC Grimma ist das Kapitel Wernesgrüner-Sachsenpokal beendet. Im Achtelfinale unterlag der Oberligist nach hartem Kampf beim Liga-Konkurrenten SC Freital mit 1:3 (1:2), so dass sich die Muldestädter nun vollends auf den Abstiegskampf in der Meisterschaft konzentrieren können. Dabei konnten sich die Schützlinge von Trainer Steffen Ziffert im Vergleich zu den letzten Begegnungen zwar steigern, doch zwei markante Probleme fallen den Grimmaern aktuell immer wieder auf die Füße. Zum einen schafft man es derzeit nicht, über einen längeren Zeitraum in der Defensive die Null zu halten – wiederum bekam man zwei Gegentore durch grobe individuelle Fehler. Zum anderen hat man im Offensivspiel weiterhin große Reserven, wo es vor allem im letzten Drittel am nötigen Durchsetzungsvermögen mangelt. So brachte es Steffen Ziffert nach dem Abpfiff in seiner Spielauswertung auf den Punkt. „Kämpferisch kann ich meiner Mannschaft heute keinen Vorwurf machen – alle Spieler haben bei schwierigen Bedingungen alles investiert“, so der Grimmaer Coach. „Allerdings haben wir wiederum zwei Gegentore selbst eingeleitet, was auf diesem Niveau natürlich so nicht passieren darf – sich aber bereits seit Wochen wie ein Roter Faden durchzieht. Nichtsdestotrotz habe ich gegenüber den vergangenen Begegnungen eine Steigerung meiner Mannschaft gesehen. Dies macht mich hinsichtlich der kommenden Auswärts-Partie in Marienberg optimistisch, wo wir dringend punkten müssen.“

Dabei begannen die Muldestädter bei äußerst schwierigen Lichtverhältnissen im Freitaler Johannes-May-Stadion äußerst schwungvoll. Bereits nach wenigen Sekunden bedrohte Felix Beiersdorf mit einem Freistoß das Tor der Gastgeber, doch war Schlussmann Matti Kamenz frühzeitig auf Betriebstemperatur (2.). Die favorisierten Freitaler hatten zunächst etwas Mühe in die Begegnung zu finden, da es den Gästen mit einem enormen Laufaufwand immer wieder gelang, den Rhythmus des SCF zu unterbinden. Außer einem Schuss von Colin von Brezinski (Parade Jentzsch, 6.) sowie einem Versuch von Sandro Schulze, welcher knapp über den Querbalken strich (16.), wurden die Platzherren kaum gefährlich. So waren die Muldestädter zunächst mindestens auf Augenhöhe, ehe sich Mitte der ersten Hälfte binnen kurzer Zeit schlagartig alles ändern sollte. Ein völlig unvorbereitet ausgeführter Grimmaer Freistoß in der gegnerischen Hälfte wurde prompt zum Bumerang – nach einer Eingabe von Philip Weidauer brauchte Marian Weinhold im Sturmzentrum nur noch den Fuß hinhalten, um den SCF aus Nahdistanz mit 1:0 in Führung zu bringen (22.). Doch damit noch nicht genug – nach einem kapitalen Missverständnis der Muldestädter im Spielaufbau schlugen die Freitaler ein zweites Mal zu. Ausgangspunkt war ein Einwurf von Louis Walter, tief in der eigenen Hälfte, den der von dessen Höhe und Schärfe völlig überraschte Akam Sabah Choschnau nicht im Geringsten verwerten konnte und somit ein völlig unnötiger Freitaler Eckball verursacht wurde. Diesen servierte Schulze genau auf den rechtzeitig einlaufenden Weinhold, der völlig unbedrängt zum 2:0 einköpfte (32.). „Die Entstehung ist natürlich eine Katastrophe, diesbezüglich ist jeglicher Kommentar überflüssig“, so Trainer Steffen Ziffert, der im Anschluss jedoch sah, wie seine Mannschaft trotz alledem dranblieb. Mit extrem viel Fleiß und Laufaufwand wehrte man sich weiterhin und kehrte noch vor der Halbzeit mit dem Anschlusstreffer ins Spiel zurück. Perfekt lief Lucas Bartsch in einen Eckball von Christoph Jackisch ein und drückte das Streitobjekt am ersten Pfosten per Direktabnahme zum 2:1 in die Maschen (39.). Jackisch hatte kurz vor dem Seitenwechsel mit einem Distanzschuss noch einen weiteren Torabschluss zu verzeichnen, doch fehlte hier ein gehöriges Stück (43.). Nichtsdestotrotz verließen die Grimmaer kurz darauf mit einem guten Gefühl den Platz zur Pause – der Anschlusstreffer hatte jegliche Hoffnungen auf eine Wende in dieser Partie offen gelassen.

Demzufolge blieb die Begegnung auch nach dem Wechsel spannend. Freital schlug zwar spielerisch die feinere Klinge, doch die Gäste bissen sich mit viel Leidenschaft und Hingabe förmlich in diese Aufgabe. Nichtsdestotrotz erarbeiteten sich die Rand-Dresdner ein leichtes Chancenplus, nach einem Kopfball von Maximilian Schmidt (55.) sowie gegen den durchgebrochenen Schulze (67.) rettete Torsten Jentzsch im Grimmaer Gehäuse zweimal in höchster Not. Doch auch die Muldestädter blieben gefährlich, auch wenn dafür Standardsituationen herhalten mussten. So verfehlte Jackisch mit einem Freistoß knapp den SCF-Kasten (59.), bei einem Eckball des Linksbeiners musste Kamenz alles investieren, um den direkten Einschlag zu verhindern (63.). So blieb die Begegnung bis in die Schlussphase hinein offen, auch, weil die Gastgeber manch vielversprechende Kontergelegenheit in der Entstehung schludrig ausspielten. Doch zehn Minuten vor Spielende schaufelten die Gäste ihr eigenes Grab – nach einer weiteren krassen Unzulänglichkeit im Defensivverbund gerieten die Muldestädter endgültig auf die Verliererstraße. Nach einem hohen Ball in den FC-Strafraum verließ sich Robin Spreitzer auf ein Kommando und ließ die Kugel daraufhin springen, anstatt die Situation zu bereinigen. Beim folgenden Eckstoß schafften es die Grimmaer nicht, den Ball aus der Gefahrenzone zu befördern – Eric Ranninger schaltete am schnellsten und drückte das Streitobjekt aus Nahdistanz zum 3:1 über die Linie (81.). „Durch solche groben Nachlässigkeiten bestrafen wir uns derzeit immer selbst“, traf Trainer Steffen Ziffert den Nagel auf den Kopf. „Damit war die Partie natürlich entschieden, obwohl wir im Anschluss alles auf eine Karte setzten.“ Zwar musste Jentzsch kurz darauf gegen den eingewechselten Felix Hennig abermals eingreifen (84.), doch mit Vehemenz drängten die Gäste in den letzten Minuten noch einmal, um das drohende Pokal-Aus zu vermeiden. Allerdings erwies sich Kamenz nach Versuchen von Jackisch (87.) und dem eingewechselten Tom Stockmann (90.+1) als unüberwindbares Hindernis, zudem verfehlte ein Freistoß von Beiersdorf hauchzart das kurze Eck (90.+2).

Dementsprechend war die Freude im Freitaler Lager nach Abpfiff des gut leitenden Schiedsrichters Lucas Leihkauf (Jößnitz) riesengroß – dieser am Ende nicht unverdiente Erfolg hatte am Ende des Tages zwei Premieren zur Folge. Einerseits wurden die Grimmaer zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte des SCF geschlagen, andererseits qualifizierten sich die Freitaler erstmalig für das Viertelfinale im Sachsenpokal. Die Muldestädter müssen sich hingegen den Vorwurf gefallen lassen, trotz deutlich verbesserter Vorstellung, dem Gegner durch erneut grobe Unzulänglichkeiten im Defensivverbund die Torerfolge entscheidend mit ermöglicht zu haben. „Freital gehört mit zu den Top-Teams der Oberliga, da wird dies sofort bestraft“, so Trainer Steffen Ziffert. „Passiert uns das nicht, wäre mit Sicherheit mehr möglich gewesen. Die Moral hat gestimmt, gegen einen sehr guten Gegner haben wir kämpferisch alles abgerufen. Wir haben uns heute ordentlich präsentiert, doch uns leider in einigen Situationen selbst im Weg gestanden. Nichtsdestotrotz gibt dieser Auftritt meiner Mannschaft Hoffnung für die letzten zwei Begegnungen bis zur Winterpause, wo wir in Marienberg und gegen Halle 96 natürlich nun absolut in der Pflicht sind zu punkten.“


Im Spiegel der Presse und der Digitalen Medien

Freital zum ersten Mal im Viertelfinale

Freital. Nachdem sie im Vorjahr noch an gleicher Stelle am haushohen Favoriten Chemnitzer FC nur knapp gescheitert war, machte es unsere Mannschaft nun besser und zog gegen den Ligakontrahenten FC Grimma zum ersten Mal in der Geschichte unseres Sportclubs ins Sachsenpokalviertelfinale ein.

Aufgrund der Tabellensituation in der Oberliga war die Favoritenrolle diesmal auf Freitaler Seite, was die Gäste allerdings nicht davon abhielt von Beginn an mutig nach vorn zu spielen, die Freitaler Abwehr früh unter Druck zu setzen und so das Spielgeschehen möglichst weit vom eigenen Tor weg zu halten. Die Freitaler Mannschaft brauchte eine Weile, um mit der Situation zurecht zu kommen und abgesehen von einem Schuss von Sandro Schulze aufs kurze Eck, welcher aber vom Grimmaer Schlussmann pariert werden konnte, gab es zunächst kaum Torgelegenheiten. Mit zunehmender Spielzeit gelang es den Freitalern dann aber zunehmend die Kontrolle über das Spiel zu übernehmen und so dauerte es auch nicht lange, bis der erste Treffer fiel. Nach einer schönen Ballstafette im Mittelfeld gelangte der Ball zu Philip Weidauer der sich auf dem rechten Flügel durchsetzt und eine scharfe Eingabe in den Grimmaer Strafraum spielt, wo Marian Weinhold dann eigentlich nur noch den Fuß hinzuhalten braucht, um seine Mannschaft in Führung zu bringen. Freital bleibt am Drücker und in der 32. Spielminute ist es wieder Marian Weinhold der den zweiten Freitaler Treffer erzielt. Nach einem präzise getretenem Eckball von Sandro Schulze, ist er im Zentrum mit dem Kopf zur Stelle und lässt Torsten Jentzsch im Grimmaer Gehäuse keine Abwehrmöglichkeit. Nun könnte man denken das das Spiel etwas zur Ruhe kommt, aber weit gefehlt, denn die Gäste sind keineswegs geschockt und versuchen mit großem Kampfgeist und hoher Laufbereitschaft wieder zurück ins Spiel zu finden. Vor allem mit ihren gut getretenen Standards sorgen sie immer wieder für Gefahr vorm Freitaler Tor. Noch vor der Pause werden sie dann auch für ihren Aufwand belohnt als Lucas Bartsch nach einem Eckball am kurzen Pfosten zur Stelle ist und den Anschlusstreffer erzielt. So geht es dann mit einer knappen Freitaler Führung in die Pause und jedem der zahlreichen Zuschauer war bewusst das hier noch eine spannende zweit Hälfte zu erwarten sein dürfte.

So kam es dann auch. Die Gäste weiter mit großem Kampfgeist schaffen es zwar nicht die Freitaler Abwehr spielerisch auseinander zu nehmen, sorgen aber mit ihren Freistößen, Eckbällen und auch langen Einwürfen stets für Gefahr vorm Freitaler Tor. Auf der Gegenseite versäumen es unsere Jungs die nun zahlreichen vielversprechenden Kontergelegenheiten in Zählbares umzumünzen und so bleibt es bis zum Ende spannend. Selbst als in der 81. Spielminute Eric Ranninger nach einem Freitaler Eckball im Strafraum am schnellsten schaltet und so den dritten Freitaler Treffer erzielt, kommt die Partie nicht zur Ruhe, da Grimma sich keinesfalls aufgibt, eine tolle Moral beweist und bis zum Ende der fünfminütigen Nachspielzeit versucht zurück ins Spiel zu kommen. Aber auch unsere Jungs können kämpfen, halten voll dagegen und schaffen es letztlich auch den Sieg über die Zeit zu bringen. Nun steht unser Sportclub tatsächlich im Viertelfinale und es herrscht große Spannung, wer der nächste Gegner sein wird und ob die Freitaler Pokalgeschichte vielleicht sogar noch weitergeschrieben wird.

Andreas Hannewald • SC Freital